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Muschel Info
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Miese Muscheln machen krank Meerestiere können Gift enthalten Viele Menschen mögen Muscheln. Den
Appetit auf das kalorienarme und eiweißreiche Fleisch dieser Meerestiere haben jedoch viele schon mit
Magen- und Darmstörungen oder sogar mit einer Leberentzündung
(Hepatitis A) bezahlt. Denn trotz strenger Kontrollen ist nicht auszuschließen, dass Muscheln Bakterien
und Viren enthalten. Als Faustregel gilt zunächst: Niemals Muscheln essen, deren Schalen sich
beim Sieden nicht geöffnet haben. Sind sie - was man sonst weder
schmecken noch riechen kann - nicht ganz einwandfrei, treten meist
nach wenigen Stunden heftige Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf.
Hat man Pech, kann man sich sogar Typhus oder eine Leberentzündung zuziehen. Eine der gefährlichsten
Vergiftungen ist auf den Genuss von Muscheln zurückzuführen, die den Giftstoff Saxitoxin gespeichert
haben. Typische Anzeichen einer Muschel-Vergiftung sind Kribbeln und
Taubheitsgefühle in der Zunge, den Lippen, Fingerspitzen und Zehen.
Arme, Beine und Nackenregion werden gefühllos. Die Patienten klagen über Benommenheit und
Bewegungsstörungen. In schweren Fällen kann es zu Lähmungen kommen, da Saxitoxin auf Nerven und
Muskeln wirkt. Bis zu zwölf Stunden nach der Muschel-Mahlzeit verschlechtert sich der
Zustand des Patienten zunehmend - danach geht es ihm langsam wieder
besser. Das Saxitoxin wird selbst beim Kochen nicht vollständig zerstört. Deshalb können auch
fachgerecht hergestellte Muschel-
Konserven noch Saxitoxin-Spuren enthalten. Auf jeden Fall sollte man
schon bei den ersten Anzeichen einer möglichen Muschelvergiftung vorsichtshalber in die Klinik gehen.
Vorsicht ist, gerade im Sommer, auch bei anderen Meeresfrüchten geboten. Fisch sollte nicht ranzig, sauer
oder nach Ammoniak riechen. Die Schalen frischer Garnelen können mit Sulfiten (Salze der schwefligen
Säure, etwa Natriumsulfit) behandelt sein, damit sie sich nicht verfärben - auf
diese Stoffe können Asthmatiker allergisch reagieren. Auch bei rohen oder zu kurz gekochten Austern
sollte man vorsichtig sein, sonst droht eine lebensgefährliche Bakterien-Infektion durch äVibrio
vulnificus". Im Übrigen sollte man Schaltiere wegen der potenziellen Cadmium- und Quecksilberbelastung
möglichst selten essen.
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