Quinoa ist eine alte Kulturpflanze der Andenländer. Sie gedeiht auf den kärgsten Böden, in Höhen von 3-
5000 Metern, wo sie tagsüber
sengender Hitze und nachts Kälte bis zum Frost ausgesetzt ist. Die Pflanze erreicht eine Höhe von ca.
2m. Die Samen wachsen an Rispen, ähnlich wie bei Hirse. Die Farben der Samen sind jedoch verschieden.
Zur Reifezeit steht die karge Landschaft in Flammen, ein Meer von gelb, purpur, grün, rot, braun und sogar
schwarz.
In den Herkunftsländern wird nicht nur der Samen als Getreide gegessen, sondern die Blätter werden als
Salat zubereitet, Pflanzenrückstände finden als Futtermittel Verwendung. Bei der Landbevölkerung des
Altiplano ist Quinoa immer noch ein Hauptnahrungsmittel neben Mais, Kartoffeln und Bohnen.
Wahrscheinlich deshalb, weil hier der traditionelle Anbau nie unterbrochen war. Nach alten Erzählungen
verboten die spanischen Eroberer den Inkas den Anbau von Quinoa unter Androhung der Todesstrafe. Sie
glaubten, damit die Kraft und Widerstandsfähigkeit der Inkas bei der Verteidigung ihres Reiches zu
brechen. Massen diese der Pflanze doch selbst besondere Kräfte zu, was durch Untersuchungen
mittlerweile ja belegt ist.
Heute wird Quinoa zum Teil als Nebenfrucht, in Streifen an Feldrändern, auch im Mischanbau mit Mais vom
westlichen Kolumbien über Ecuador, Peru, Bolivien bis in den Nordwesten von Argentinien und an der
mittelchilenischen Küste zu.
Seit Mitte der 70er Jahre kommen dem Anbau von Quinoa verschiedene Beeutungen zu. Das ist einmal die
hohe Qualität des Getreides. Es ist eines der ausgewogensten Nahrungsmittel überhaupt. Der
Eiweissanteil ist nicht nur besonders hoch - gegenüber anderen
herkömmlichen Getreidearten - sondern besonders wertvoll durch das
wichtige Lysin. Der Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist ebenfalls hoch. Als Mineralstoffe sind besonders
reich enthalten:
Calcium, Kalium, Magnesium, Zink und Eisen.
Die Kohlehydrate bestehen hauptsächlich aus Stärke, wobei das mehl sehr klebarm ist. Zum Backen von
Brot oder Kuchen mischt man noch Weizen- oder Dinkelmehl dazu.
Zur Zeit wird Quinoa in Reformhäusern, Naturkostläden und Dritte-Welt-Verkaufsstellen angeboten. Aus ihm
kann man die
verschiedensten Gerichte herstellen. Es eignet sich gemahlen für leichte Teige, besonders Bisquit. Bei
Brandteigen und Quarkölteigen mischt man einen Teil Weizen- oder Dinkelmehl dazu, weil diese
Getreide einen höheren Antei an Klebereiweiss haben und dadurch eine bessere Teigführung erreicht wird.
Durch den leicht nussigen Eigengeschmack verträgt sich Quinoa gut mit herzhaften Gewürzen.
In den Anbauländern wird Quinoa meist als ganzes Korn gekocht und entweder als Beilage wie Reis
gegessen, auch mit Gemüse oder Hülsenfrüchten als Eintopf bereitet. Eine besonders beliebte Art sind die
Tortillas, sie lassen sich für alle Geschmacksrichtungen variieren.
Für ein gesundes Frühstück kann man es mit anderem Getreide schroten oder über Nacht quellen lassen,
oder die ganzen Körner ankochen und ausquellen lassen. Dabei löst sich der Samenring wie ein weisser
Faden, und das Korn fängt an zu keimen.
Um Keimlinge für Salate und andere Gerichte herzustellen, mischen Sie am besten Quinoa mit anderen
Samen, dann geht es besser auf. Es eignet sich dazu am besten Alfalfa, Kresse, Sonnenblumen und
Rettich.
Auch eine fertige Inka-Mischung wird schon angeboten.
:Mineral- und Vitamingehalt verschiedener Getreide: