Wildbret ist heute schon selten und wird gewiss immer seltener und auch teurer. Es gibt jedoch, und zwar
schon recht lange, ein Mittel, nicht vom Wild stammendem Fleisch ein Aroma zu geben, das dem
Wildfleisch täuschend ähnlich ist. Erreicht wird das durch eine entsprechende Zusammenstellung von
Marinaden und Gewürzen, unter denen getrocknete Wacholderbeeren eine Hauptrolle spielen.
Nachstehend ein Rezept mit dem so geschätzten Geschmack und Aroma von Wildbret: Schweinebraten
auf Wildbretart
Sorgfältig und genau nach Vorschrift zubereiteter Schweinebraten kann Wildschweinbraten täuschend
nachahmen, ja er kann sogar besser, weil mürber und saftiger als jener.
Schweinefleisch in einem Steinguttopf mit in Scheiben geschnittenen Zwiebeln belegen, dann mit
kochendheisser Marinade übergiessen. Das Fleisch muss 4 Tage lang an einem kühlen Ort in der
Marinade liegen.
Da das Fleisch in sehr wenig Flüssigkeit liegt, muss es zweimal am Tage gewendet werden.
Ist das Fleisch genügend lange gebeizt, mit Salz einreiben und so an einem kühlen Ort eine Stunde lang
stehen lassen. Danach in stark erhitztem Schmalz bräunen und dann in die Backröhre stellen, wo es bei
mittlerer Hitze weiterbrät. Dabei von Zeit zu Zeit mit dem eigenen Bratensaft beschöpfen.
Nach halbstündigem Braten in Scheiben geschnittene Zwiebel hinzufügen. Ist das Fleisch weich, die
Sauce im Schmortopf mit Mehl bestäuben und Marinade nachfüllen, die vorher durch ein Sieb gegossen
wurde. Etwas später gibt man Hagebuttenmarmelade (sie ist am "stilechtesten", aber an ihrer Stelle kann
auch Pflaumenmus oder notfalls Kirschmarmelade verwendet werden) und Brühe hinzu. Die Sauce soll
noch 10 Minuten lang leise vor sich hin kochen. Dann ist der Braten fertig. Das Fleisch wird in Scheiben
geschnitten und mit der Sauce übergossen.
Zu einem solchen Schweinebraten schmecken Buchweizengrütze und "klassisches" polnisches
Roterübengemüse, das mit Sahne angemacht werden kann, am besten.