Nach: Ralf Becker, Andreas Kroh, Hynek Kobelka, in "Bestimmung von
Taurin in Red Bull, http://www.padl.ac.at/schule/chemie/red_bull.htm
Taurin, 2-Aminöthansulfonsäure, kommt sowohl im menschlichen
Körper als auch bei allen Säugetieren vor. Seine Hauptwirkung besteht als Neurotransmitter bei der
Nervenreizleitung. Es wird in ausreichender Menge vom Körper synthetisiert und muss, ausser bei
Kleinkindern, nicht zugeführt werden. Muttermilch enthält ungefähr 50 mg Taurin pro Liter. Kuhmilch etwa 5
bis 7 mg pro Liter. Ausser in der Muttermilch kommt Taurin bei Säugetieren auch im Gehirn, im Herz und in
der Retina vor.
Isoliert wurde das Taurin zum ersten Mal aus der Stiergalle, woraus sich auch der Name ableitet (tauros =
Stier). In der Galle ist das Taurin allerdings mit Cholsäure als Taurocholsäure verbunden. Der Organismus
synthetisiert das Taurin aus dem Cystein. Künstlich herbeigeführter Taurinmangel bei Katzen führt zu einer
Verkümmerung der Retina und somit zu Blindheit.
Der wichtigste Aspekt von Taurin ist seine Eigenschaft, Stoffen den übertritt in die Blutbahn zu erleichtern.
Dies ist auch die Hauptwirkung bei gleichzeitiger Einnahme von coffeinhaltigen Getränken. Probleme
können sich dann ergeben, wenn mit diesen Getränken Alkohol, Medikamente oder Drogen eingenommen
werden, da Taurin auch den übertritt dieser Stoffe in die Blutbahn und damit ihre Wirkung steigert.
(Es folgen dann ausführliche Angaben zur Bestimmung von Taurin) Nach: Barbara Schatt,
http://www.pulse.de/energy/typischaz.html, 1996
Taurin ist ein freies biogenes Amin, das weitverbreitet im Körper vorkommt, und besonders konzentriert in
Muskel, Leber, Gehirn und Zentralnervensystem anzutreffen ist. Taurin wurde in vielen Geweben
nachgewiesen, auch in Organen bestimmter Wiederkäuer, was ihm seinen eigenwilligen Namen verschafft
hat. Ebenfalls Muttermilch - wegen
geringer Eigensynthese des Neugeborenen, der während der Schwangeschaft schon von der Mutter mit
Taurin versorgt wurde -
enthält Taurin in hoher Konzentration.
Dieser Stoff übt wichtige biochemische und physiologische Funktionen aus:
* Durch Bindung an Gallensäuren erleichtert Taurin die Fettverdauung.
* Während des Wachstums des Gehirns beteiligt sich Taurin an der
Bildung der Synapsen und an der übertragung von Impulsen.
* Seine Funktion als Wachstumsfaktor und Neurotransmitter wird
vermutet.
Obwohl Taurin so häufig im Körper vorkommt, - 70 o/o befinden sich
im Muskel und Herzmuskel -, wurden genaüre Forschungen über diese
Substanz noch nicht angestellt. Es liessen sich bei Säuglingen, die längerfristig durch Infusionen ernährt
werden mussten und so einem Taurinmangel ausgesetzt waren, Netzhautveränderungen nachweisen, was
den Rückschluss zulässt, dass Taurin bei der Bildung intakter Lichtrezeptoren beteiligt ist.
Nicht nur über die Nahrungsaufnahme wird für genug Taurin im Körper mit gesorgt. Jeder Organismus ist ab
einer gewissen Altersstufe (vermutlich schon nach dem Säuglingsalter) fähig, Taurin aus den einzigen
schwefelhaltigen Eiweissbausteinen Cystein und Methionin in folgenden Schritten selbst zu bilden:
Taurocholsäure, Konjugationspartner gepaarter Gallensäuren, findet Anwendung als Gallentreibmittel,
Nährbodenzusatz und Gegengift bei Digitalisvergiftungen (botanisch Gattung "Fingerhutpflanzen". Diese
enthalten Acetylcholin, einen Neurotransmitter; wird therapeutisch zur Steigerung von Kraft, Grad und
Schnelligkeit der Herzkontraktilität genutzt).
Der Zusatz von Taurin zu Säuglingsnahrung und Katzenfutter ist schon lange üblich; dies ist zulässig und
empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig.