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Senf (Info)



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  • Senf ist ein uraltes Gewürz und Heilmittel. Bereits der römische Autor Plinius beschrieb den Geschmack der würzigen Körner als so scharf wie Feuer. Im Mittelalter galt Senf als Delikatesse und wurde vor allem bei Hofe in grossen Mengen verzehrt. Für die Armen bildete er oftmals die einzige Möglichkeit den Geschmack ihres faden Essens zu verbessern. Bereits im 17. Jahrhundert entstanden übrigens die ersten kleinen Senffabriken, wo man die Körner zwischen riesigen Steinen zerquetschte und anschliessend zusammen mit Traubensaft zu einem Brei zu verrühren.

    Sorten: Ursprünglich soll Senf aus Asien stammen, wo er bereits vor über 3000 Jahren angebaut wurde. Heute wachsen die einjährigen, leuchtend gelb bluehenden Senfpflanzen in vielen sonnigen Ländern. - Schwarzer Senf: Stammt aus Südeuropa und Westasien. Seine Körner haben einen stark beissenden Geschmack. - Brauner Senf: Sieht dem Schwarzen Senf sehr ähnlich und hat ihn in Grosskulturen fast verdrängt. Angebaut wird er in Indien, seine Körner schmecken zuerst leicht bitter und entfalten erst dann ihr scharfes Aroma. Verantwortlich dafür ist das enthaltene Allyl-Senföl. - Weisser Senf: Seine Samen sehen eigentlich leuchtend gelb aus. Er ist winterhart und wächst in fast ganz Europa und Nordamerika. Diese Senfkörner schmecken zuerst unangenehm süsslich, dann scharf. Sie enthalten Sinalbin-Senföl, das für den typischen Geschmack verantwortlich ist.

    Senfmischungen: Ursprünglich bereitete man Senf zuhause mit dem Mörser selbst zu. Die Körner wurden zerstossen und in Essig konserviert. Anschliessend gaben ihm Gewürze oder Honig dem Senf noch seinen typischen Geschmack. Im Handel sind heute zwei Sorten Senf erhältlich: Glatter und solcher, der ganze Körner enthält. Unterschieden werden sie nach Geschmack und Schärfe: - Mittelscharfer Senf wird auch Tafel- oder Delikatess-Senf genannt und ist in Deutschland der beliebteste Senf. Er besteht vor allem aus Gelbsaaten, enthält aber je nach Schärfe auch einen kleinen Anteil an Braunsaaten. - Rotisseur Senf wird nur grob vermahlen und verliert auch bei starker Erhitzung sein Aroma nicht. Er ist ideal zur Herstellung von kalten und warmen Saucen und unentbehrlich zu Würstchen. - Scharfer Senf besteht aus den scharfen braunen Senfkörnern. Er eignet sich nicht zu Erhitzen, weil sein Aroma darunter leidet und die Schärfe dabei verlorengeht. Fette Speisen wie Eisbein werden durch die Zugabe von scharfem Senf bekömmlicher. ~ Dijon-Senf ist die älteste scharfe Senf-Spezialität. Hergestellt wird er nach traditionellem Verfahren. Sein Schalen werden nach dem Mahlen abgesiebt, danach wird er mit Essig oder Most angesetzt. Daher stammen auch die Ausdrücke "moutarde" oder "Mostrich" für Senf. - Düsseldorfer Senf wird wie der Name schon verrät nur in Düsseldorf hergestellt, ist ausschliesslich aus Braunsaaten und schmeckt sehr scharf. - Süsser Senf gilt als echt bayerische Spezialität, wird zu Weisswurst und Leberkäse verzehrt. Er wird unter Zugabe von Zucker aus grob gemahlenem Senfmehl hergestellt. Anschliessend wird er mit einem heissen Essigsud angerührt, wobei sein typischer Karamellgeschmack entsteht.

    Gesundheit: Schon in früherer Zeit wusste man um die verdauungsfördernde Wirkung von Senf. Das scharfe Gewürz fördert den Speichelfluss im Mund und regt die Bildung der Magensäften an. Im Darm wirken die stickstoff- und schwefelhaltigen Inhaltsstoffe des Senfs antibiotisch und krebsvorbeugend. Allerdings sollte man dennoch vorsichtig mit dem gesunden Scharfmacher umgehen, da es bei übermässigem Gebrauch zu Magen- und Darmreizungen kommen kann.

    Aufbewahrung: In Deutschland wird das Naturprodukt Senf ohne Konservierungsstoffe hergestellt. Daher sollten Sie beim Einkauf und bei der Lagerung von Senf unbedingt auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Es beträgt normalerweise zwischen sechs und zwölf Monaten. Einmal geöffnet sollten Sie Senf im Kühlschrank, auf alle Fälle aber kühl und dunkel lagern. Bei Wärme verflüchtigen sich die ätherischen Senföle und die Schärfe geht verloren, bei Licht leidet die Farbe und der Senf kann sogar austrocknen.

    Rezepte: Marinierte Garnelen-Spiesschen Senf-Butter Senf-Dip

    http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/alles-frisch/archiv/200 1/05/03/index.html :Letzte Änder. : 6.05.2001

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    Gewürze, Info, Information, Senf

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