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Feigen: Süss und aromatisch (Info)



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  • Von Antje Zimmermann
  • Im antiken Griechenland galten Feigen als Symbol für Rausch und Lebensfreude. Auch heute noch sind sie Sinnbild für Fruchtbarkeit und Laszivität. Kein so genanntes erotisches Kochbuch kommt ohne Abbildung der aufgeschnittenen Feigen aus. Und wenn man die prallen Früchtchen betrachtet, kann man verstehen, wieso ausgerechnet sie solche Assoziationen wecken.

    Mallorca: Insel der Feigen Der Feigenanbau hat in vielen Mittelmeerregionen eine jahrhundertealte Tradition. Noch im letzten Jahrhundert verfügte beispielsweise auf der Baleareninsel Mallorca jede Finca über ihre eigenen Feigenbäume. In jener Zeit produzierte Mallorca mehr als 57 Millionen Feigen im Jahr. Die Ernte wurde teils getrocknet, teils frisch auf das spanische Festland oder auch nach Nordeuropa exportiert. Damals waren Feigen sozusagen das "zweite Brot" auf Mallorca. Sie wurden genauso regelmässig gegessen wie Kartoffeln. Heute dienen die süssen Früchte hier meist nur noch als Tierfutter. Insgesamt ist die Anbaufläche auf den Balearen in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen. In Billiglohnländern wie der Türkei können Feigen viel kostengünstiger produziert werden. Auf Mallorca sind Feigen dadurch so etwas wie eine kulinarische Rarität geworden.

    Feigenanbau auf den Balearen Auf einigen Fincas - wie beispielsweise der Finca Galatzo am Füsse des gleichnamigen Berges - werden aber auch heute noch mehrere Feigensorten angebaut. Migül Llabres Amengual, der Verwalter der Finca, erntet die reifen Früchte noch genauso wie seine Vorfahren mit Hilfe eines langen Stabes. Die Feigen werden dann vorrangig zu Kompott verarbeitet. Einen Teil der Ernte trocknet er aber auch. Dafür reisst er die grünen und gelben Früchte in der Mitte ein. Die blauen Exemplare werden leicht zusammengedrückt und aneinander gereiht. So vorbereitet, müssen alle Sorten mindestens eine Woche in der Sonne trocknen. Nachts werden sie wegen der hohen Luftfeuchtigkeit hereingeholt. Durch gründliches Waschen wird unliebsames Ungeziefer entfernt.

    Wie die Ananas zählen Feigen zu den Fruchtverbänden. Getrocknete Feigen sind mit 250 Kilokalorien pro 100 Gramm ziemlich energiereich. Sie enthalten in diesem Zustand bis zu 13 Prozent Ballaststoffe und sogar 4 Prozent Eiweiss. Ausserdem liefern sie höhere Mengen an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Magnesium.

    Pan de figa: Traditionelles Feigenbrot Besonderer Beliebtheit erfreut sich bei den Mallorquinern das Feigenbrot - pan de figa. Dafür werden die Früchte durch einen Fleischwolf gedreht, die Masse in Form geknetet und mit Anisschnaps beträufelt. Garniert mit Mandeln muss das Feigenbrot nun einen Tag lang trocknen. Diese sehr süsse Spezialität können Touristen beispielsweise auf der Finca La Granja bei Esporles probieren. Das ehemalige arabische Landgut hat sich zu einem exklusiven Heimatmuseum gewandelt. Hier werden mallorquinische Traditionen gepflegt und regionale Delikatessen angeboten. Dazu zählt auch eine köstliche Feigenmarmelade, die auf der Finca selbst hergestellt und verkauft wird.

    Rezepte: Hähnchenbrust mit Feigen Feigen zum Buffet: Auch als schnelle Partysnacks eignen sich die Früchte: Gespickt mit einem aromatischem Käse oder kombiniert mit einem herzhaften rohen Schinken schmecken sie einfach köstlich. Klein geschnitten kann man sie auch gut unter Salate mischen. Und die Zusammenstellung von Feigen mit Mascarpone oder Ziegenkäse ist eine echte Delikatesse.

    http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20011112/b_4.phtml

    :Letzte Änder. : 12.11.2001

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