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Piment (Pimenta dioca [L.] Mer.) [2/2]



Für 1 Rezept (Fortsetzung Piment) Etymologie Piment mit seinem angenehmen nelkenähnlichen Aroma ist in der karibischen Küche ein wichtiges Gewürz und wird vielfach verwendet. So füllt man Fleisch gerne mit Pimentblättern und grillt es über Pimentholz (siehe auch Myrte für eine analoge Technik am Mittelmeer). Die karibische Insel Jamaica ist für ihre feurigen Jerk-Pasten bekannt, mit denen man Fleisch vor dem Grillen einreibt und mariniert. Diese Pasten bestehen hauptsächlich aus Zwiebel und lokalen Chili-Arten mit fast unübertrefflicher Schärfe. Den typischen Geschmack verdanken sie Pimentkörnern, daneben noch Piment- oder Zimtblättern, Knoblauch, Thymian und Essig oder Limettensaft. Das Rezept ist variabel; mögliche weitere Zutaten sind Orangensaft, Korianderblätter, Ingwer, Muskat und Zimt. Pimentzweige im Grillfeuer erhöhen die Authentizität.

Piment wird, wenngleich in geringerer Qualität, auch in Mexico angebaut und für die dortigen mole-Saucen verwendet (siehe Paprika). In Europa ist Piment vor allem in England beliebt, wo man es nicht nur für Schmor- und Suppengerichte, sondern besonders für sauer eingelegte Gemüse verwendet (oft zusammen mit weissen Senfsamen). Auch in den Vereinigten Staaten wird Piment gerne verwendet und zu ähnlichen Zwecken gebraucht.

Am europäischen Kontinent schätzt man Piment weniger; ist ist allerdings in vielen kommerziellen Gewürzmischungen für Würste und besonders Pasteten enthalten. Viele der Zutaten zum dänischen smCentrrebrCentd (einem kalten Buffet aus mit Wurst, Pastete, Fisch, Käse und Gemüse belegten Weissbrotschnitten) sind mit Piment gewürzt; von allen Kontinentaleuropäern haben die Skandinavier den höchsten Pimentverbrauch. Andere besonders in Skandinavien beliebte Gewürze sind Dill und Cardamom.

Piment ist auch optionaler Bestandteil der etwas altertümlichen französischen Gewürzmischung quatre epices (siehe Muskatnuss). Interessanterweise hat sich Piment in den verschiedenen asiatischen Küchen nicht durchsetzen können, obwohl es sich angeblich manchmal in Currypulvern Verwendung findet (siehe Curryblätter). Piments scharf-aromatischer Geschmack entspricht jedoch sehr den arabischen Würzgewohnheiten, und es verwundert, dass man es nicht häufiger in arabischen Lammfleischrezepten findet; wahrscheinlich ist das jedoch keine Frage des Geschmackes, sondern eine der Verfügbarkeit, da Piment in Asien kaum angebaut wird. Die einzige altweltliche Küche, in der Piment sich etablieren konnte, liegt im Hochland Ostafrikas: Die äthiopische Gewürzmischung berebere enthät Piment, das auf der nicht allzu weit entfernten Insel Reunion angebaut wird (siehe langer Pfeffer).

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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