Volkstümliche Namen: Kleiner Wiesenknopf, Bibernell, Bibernelle,
Wiesenbimbernell, Blutskraut, Pimpernell, Pinellkraut, Weinpimpinellwurzel, Weinpimpinell, Kölbelskraut,
Herrgottsbart, Sperbenkraut, Schneiderkopf, Hosenknopf, Grummetkopf, Trommelschlegel, Kölble,
Braunelle, Schlotfeger, Rotkopf, Blutströpfli Heimat: Wahrscheinlich stammt die Pimpinelle ursprünglich
aus dem
Mittelmeergebiet. Sie wächst heute in vielen Ländern Mitteleuropas wild, mit Vorliebe auf trockenen Wiesen
und an Wegrändern. Schon im Mittelalter war sie eine geachtetes und vielbenutztes Heilkraut.
Botanischer Steckbrief: Die Pimpinelle, die auch Kleiner Wiesenknopf
genannt wird, gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceä). Sie hat lange, verzweigte Wurzeln, aus denen
eine dichte Blattrosette herauswächst. Die Blätter sind zierlich gefiedert und am Rand gezähnt. An langen
Stielen erscheinen von Mai bis Juni rundliche Bluetenknöpfchen mit rötlich-grünen Einzelblueten. Die ganze
Pflanze wird 30-50 cm hoch. Der Grosse Wiesenknopf treibt aus einer
Rosette mit gefiederten Blättern Stengel, die 1 m Höhe erreichen können. Die walzenförmigen Blueten sind
rotbraun gefärbt. Dieses Kraut wächst mit Vorliebe auf feuchten, oft sogar moorigen Wiesen.
Heilkräftige Wirkstoffe: Die Pimpinelle enthält Gerbstoffe, Flavone
und Vitamin C. Das Kraut wirkt blutstillend, antiseptisch und zusammenziehend.
Geschmack und Würze: Die Blätter der Pimpinelle schmecken
würzig-frisch, ein wenig nach Gurken.
Anbau im Garten: Im Gewürzgarten wird meist der Kleine Wiesenknopf
angebaut. Das Kraut ist nicht besonders anspruchsvoll. In trockenen, kalkhaltigen Böden gedeiht es aber
besser als in schwerer, feuchter Erde. In der Sonne entwickelt es ein besseres Aroma als im Schatten.
Säen Sie Pimpinelle im März oder April ins Freiland aus. Auf 30 cm Abstand verziehen. Pimpinelle lässt
sich nicht gut verpflanzen wegen der langen Pfahlwurzel. Schneiden Sie die meisten Bluetenstände heraus,
weil es im Küchengarten nut auf die Blätter ankommt. Die Pimpinelle ist ausdauernd. Aber unter
ungünstigen Bedingungen ist es besser, wenn man sie alle 2 Jahre frisch aussät. Sie kümmert sonst
leicht.
Ernte und Aufbewahrung: Pflücken Sie laufend frische, zarte Blätter.
Ältere Blätter sind hart und unbrauchbar. Für die Hausapotheke können Sie auch einen Teil des ganzen
bluehenden Krautes mit den Wurzeln trocknen.
Verwendung in der Küche: Die Pimpinelle gehört zu den klassischen 7
Kräutern der "grünen Sauce". Sie passt zu Salaten, Quark und Eiern.
Verwenden Sie das Kraut in der Küche nur frisch. Der nussige, etwas scharfe Geschmack ist gut in
Garnituren, Kräuterbutter, Weichkäse oder über Gemüse gestreut. Von Anfang an Kasserollen und
cremigen Suppen beigefügen. Mit anderen Kräutern, vor allem Rosmarin und Estragon, kombinieren. Sauce
für Weissfisch: je 2 El zerhackten
Wiesenknopf und Estragon zu 100 g geschmolzener Butter geben und 10 Minuten leicht kochen lassen.
Als Würze in Essig, Salatsaucen. Wirkt kühlend in Sommergetränken und Punsch.
Verwendung in der Hausapotheke: Als Medizin wird der Kleine und der
Grosse Wiesenknopf verwendet. Setzen Sie den Tee mit kaltem Wasser an und erhitzen sie ihn bis zum
Kochen. Sie können ihn für Spülungen bei entzündetem Zahnfleisch benutzen oder als Mittel gegen
Hämorrhoiden oder Durchfall. Blätter einweichen und Gesichtslotion herstellen gegen Sonnenbrand und
unreine Haut.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten: In China und Russland ist die
Pimpinelle als blutstillendes Kraut bekannt und viel genutzt.