Was Hexen essen Walpurgisnacht: Rote Speisen, dargereicht im satten Grün, gelten als
Sinnbild für Fruchtbarkeit.
Sinnlich, üppig und respektvoll sei das Mahl, das zu einer Walpurgisnachtfeier gehöre, erklärt Veronika
Huber, die selber solche Jahreszeit-Rituale organisiert. Der Name der "Hexen"-Feier
bezieht sich auf die Äbtissin Walpurga, Schutzherrin der Schwangeren. Die Anfänge dieses Brauches
gehen auf die Zeit vor Christus zurück: Frauen tanzten die ganze Nacht um ein Feuer und
baten die Natur um reiche Ernte. Nachdem die inquisitorische katholische Kirche diese Frauen als Hexen
verfolgte, wurde die Walpurgisnacht kaum mehr gefeiert. Mit der neuen Frauenbewegung hat die letzte
Aprilnacht eine neue Bedeutung erhalten; die Hexen wurden zum Symbol für die starke Frau.
"Spezielle Rezepte oder Essensrituale für diese Feier gibt es nicht", weiss Veronika Huber. An der letzten
Walpurgisnacht wählte sie rote Speisen - Rot, weil die Frauen in allen Rottönen bekleidet rund ums
Feuer tanzten: Erdbeeren, Randen, Karotten, Rhabarber und Radiesli
mit Blättern im satten Grün des Frühlings als Sinnbild für die Fruchtbarkeit.
Als kraftspendendes Getränk bereitete sie eine Maibowle zu, für die jede Hexe ihr eigenes Rezept hat.
Getrunken wird auch Wasser. Diesem Element wird an der Walpurgisnacht - auch badend oder barfuss
durch
den Tau gehend - besondere Aufmerksamkeit geschenkt: sei es als
Spiegel und Orakel oder zur Reinigung.
Roter Risotto: Randen mit der Gabel einstechen, in Alufolie wickeln
und im Feuer schmoren. Anschliessend schälen und fein hacken. In einem Topf die gehackte Zwiebeln in
Olivenöl glasig dünsten, Reis zugeben, weiterdünsten, nach ein paar Minuten mit Rotwein ablöschen.
Randen zugeben und unter Rühren nach und nach Bouillon zugeben, bis der Risottoreis weich gekocht ist.
Vor dem Anrichten Parmesan und Butter zugeben.
Karottensalat mit Pink-Grapefruits: Karotten in Streifen schneiden,
die Schnitze der Pink-Grapefruits enthäuten und den Saft auffangen.
Grapefruitsaft mit Olivenöl, gehackten Petersilie sowie Salz und Pfeffer vermischen. Sauce über
Karottenstreifen und Grapefruitschnitze giessen und locker vermischen.
Liebesäpfel: Randensaft, Zucker, Wasser und Weissweinessig auf- und
einkochen. Pfanne vom Feuer nehmen, Äpfel auf Spiesse stecken, in der Glasur drehen und danach
kühlen.