In Geschmacksfragen kann Ihnen niemand dreinreden. Wenn Sie sich nicht für supermoderne Formen
begeistern können, halten Sie sich ruhig an herkömmliche oder nach landläufiger Meinung "altmodische"
Muster und Dekors. Schliesslich müssen Sie täglich mit Ihrem Geschirr umgehen - Ihnen soll es also in
erster Linie gefallen. Aber
achten Sie bei alledem auf zwei Grundsätze:
1) Modisch verspieltes Porzellan ist nich ganz problemlos, weil man es möglicherweise nach einiger Zeit
"nicht mehr sehen kann". Zeitlose Formen sind besser.
2) Geschirr soll nicht nur gut aussehen, es muss auch einen hohen Gebrauchswert haben. Stapelfähigkeit,
Unempfindlichkeit (abstehende, zierliche Griffe oder Tüllen!) und Standfestigkeit müssen vor dem kauf
geprüft werden.
Für den Anfangsbedarf im kleinen Haushalt sollten Sie sich zunächst einmal Kaffeetassen mit Untertassen,
Kaffeekanne, Zuckerdose und Milchkännchen und dazu Kuchenteller anschaffen. Ausserdem brauchen Sie
flache Teller und Suppenteller, Terrinen und Schüsseln können Sie weitgehend einsparen, wenn Sie
"tischfähiges" Kochgeschirr verwenden. Zur Ergänzung der Erstausstattung brauchen Sie grössere und
kleine Platten und Schüsseln, Eierbecher, Butterdose, Tortenplatte und Kompottschälchen. Für das
portionsweise Anrichten empfehlen sich Portionstellermit entsprechender Unterteilung oder erprobtes
Kombinationsgeschirr nach Art des Bordgeschirrs der Fluggesellschaften. Diese zweite Geschirrform lässt
sich nach Kabarett-Art auf dem Tablett arrangieren. Die kleinen Näpfe und
Schüsseln kann man auch zum Anrichten von Salaten, Sossen, Gemüsebeigaben und dergleichen
grossartig verwenden. Bordgeschirr wird aus modernen Werkstoffen hergestellt, die auch das Material zu
farbenfrohem Frühstücksgeschirr in gefälligen Formen liefern.
Feuerfestes Geschirr aus Porzellan, Steingut oder Glas hat den für Zeiteinsparungen wesentlichen Vorteil,
dass man alle Gerichte ohne Umfüllen in Schüsseln darin auf den Tisch bringen kann. Formen aus
feuerfestem Glas lassen darüber hinaus eine gute Beobachtung des Koch-, Brat- oder Dünstvorganges zu,
und schliesslich kann man den
Schüsseldeckel auch noch als gut vorgewärmten Teller benutzen.
Gläser für viele Zwecke:
Sie brauchen auf jeden Fall je einen Satz Wein-, Schnaps- und
Biergläser - die Stückzahl pro Satz hängt von Ihren
Bewirtungsgewohnheiten ab. Für welche Ausführung Sie sich entscheiden, ist eine Frage des Geldbeutels.
Geschliffene Kristall-
oder Bleikristallgläser kosten etwa das Doppelte normaler, dünnwandiger Gläser und das Zehnfache
schlichter Gläser aus Pressglas. Auswahlgrundsatz sollte sein, dass Charakter und Stil des Glases dem
Getränk angepasst werden müssen. Einen schlichten italienischen Landwein kann man getrost in einem
kleinen Becher, drei Stück für eine Mark im Kaufhaus, anbieten. Eine edle Trockenbeerenauslese verlangt
nach einem Stielglas mit oder ohne Schliff. Wählen Sie die Weinglasform so, dass sie sowohl für
Weisswein als auch für Rotwein passt. Die Biergläser müssen sich auch für Whisky, Limonade, Fruchtsaft,
Milchmischgetränke und Wasser eignen. Falls Sie sich nicht zu niedrigen und standfesten Schnaps-
Stamperln entschliessen, sind Sie gut beraten, wenn Sie
kelchförmige Likörgläser mit nicht zu kleiner Schale wählen, in denen Sie auch Weinbrand, harte Getränke,
Südweine und Aperitifs anbieten können. Mit diesen drei Gläserarten kommen Sie aus, wenn Sie auf eine
weitere Spezialisierung keinen Wert zu legen brauchen.
Andernfalls wären Sektschalen oder -kelche die nächste Anschaffung.
Entschliessen Sie sich zu einer Form, die auch das Anrichten von pikanten Cocktails, Eis, Obstgerichten
und Süssspeisen zulässt -
Schalen also nicht zu flach, Kelche nicht zu spitz und dünn wählen.
Weitere Spezialgläser: Cognacschwenker,Whiskybecher, Bowlen-,
Rotwein- und Groggläser.