Eidotter, Staubzucker, Zimt und Zitronenschale schaumig rühren, zuletzt den mit Kristallzucker
ausgeschlagenen Schnee in die Masse einheben und Mehl sowie geriebene Haselnüsse locker
einmengen. Mit dieser Masse zwei Drittel des ausgezogenen Strudelteigs schwach fingerdick bestreichen,
darauf gewaschene, gut abgetropfte, dünnschalige und kernarme Weintrauben streuen, restliches
Teigdrittel mit zerlassener Butter bestreichen, den Strudel einrollen und wie den Apfelstrudel 35 Minuten
backen.
Dieser 'Weinbeerlstrudel' war in der Buckligen Welt und in der Oststeiermark einst ein Festessen an den
höchsten kirchlichen Feiertagen des Jahres, bei Hochzeiten, Taufen und bei jeder Primiz.
In der Buckligen Welt war auch ein gekochter Mohnstrudel als Fastenspeise bekannt (der ausgezogene
Strudelteig wurde mit gemahlenem Mohn, mit Wasser aufgegossen, gefüllt, das Ganze dann in Salzwasser
gekocht). Beim Kirchberger 'Karfreitagsstrudel' kamen geriebener Mohn, getrocknete gekochte Kirschen,
Birnen, Zucker und etwas Öl als Fülle auf den ausgezogenen Strudelteig.