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Olive (Olea europea L.) [3/3]
Für
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Rezept
(Fortsetzung Olive) Etymologie Zu warmen Speisen werden Oliven fast nur in den Küchen der
Mittelmeerländer verwendet. Mit Zwiebeln, Knoblauch, Kapern und grünen (manchmal auch schwarzen)
Oliven gewürzte Tomatensaucen sind für Italien charakteristisch; ihren letzten Schliff erhalten sie durch
frische Kräuter (Basilikum, Oregano und Raute). In solchen Saucen kann man Fleisch garen oder sie
einfach zusammen mit Nudeln (pasta) servieren. Auch die italienische pizza wird oft, besonders in
Süditalien, mit Oliven belegt.
Wesentlich bedeutsamer als eingelegte Oliven ist allerdings das Olivenöl, für dessen Produktion 90
Prozent aller Oliven angebaut werden. Natives Olivenöl extra (in Italien als extra vergine bekannt) ist in
seinem Geschmack und Aroma ausserordentlich variabel, und jeder, der einige Sorten durchprobiert hat,
wird andere Präferenzen entwickeln. Manche Öle sind subtil blumig und leicht im Geschmack, andere
intensiv fruchtig und schwer. Es lohnt sich, verschiedene Öle in der Küche vorrätig zu haben. Die Sorten
aus späterer Pressung sind dagegen weniger aromatisch, eignen sich dafür besser zum Braten. Will man
extra vergine Öl zum Braten verwenden, so kann man die Temperaturbeständigkeit durch Mischen mit
Butter erhöhen, was auch geschmacklich eine Bereicherung sein kann.
Kaltgepresstes Olivenöl gibt den Speisen Speisen Südeuropas, Westasiens und Nordafrikas viel von ihrem
typischen Geschmack. Man verwendet es für Salate, die westasiatische Kicherbsenpaste hummus (siehe
Sesam), kalte Vorspeisen (in Israel als mezes bekannt), Gewürzpasten wie das ägyptische dukka (siehe
Thymian) und die berühmte provencalische Knoblauchmayonnaise aioli. Italienische Nudeln (pasta) werden
stets mit etwas Olivenöl gekocht, um ein Verkleben zu vermeiden; oft schwenkt man sie auch nach dem
Kochen in Olivenöl, um den Geschmack zu verbessern.
Alltägliche Gerichte wie gebratenes Gemüse (Zucchini, Auberginen, Paprika) gewinnen durch Verwendung
von Olivenöl einen typisch mediterranen Charakter, besonders, wenn man sie mit etwas Joghurt oder
Tomatensauce serviert. Statt sie in Olivenöl zu braten, kann man Gemüse oder Fisch auch vor dem
Servieren mit etwas bestem Olivenöl beträufeln.
Der Geschmack von Olivenöl harmoniert ausgezeichnet mit dem Aroma mediterraner Kräuter. In den
Mittelmeerländern wird Olivenöl oft mit einigen Zweigen Rosmarin, Lavendel, Estragon oder, auf Zypern, mit
frischen Kapern aromatisiert. Die meisten frischen Kräuter lassen sich gut in Olivenöl konservieren; die
Aromastoffe können sich dabei in dem Öl besser als in einem wässrigen Medium entwickeln. Ein sehr
bekanntes Rezept dieser Art ist das ligurische pesto, eine Paste von Basilikum in Olivenöl.
Nicht nur das sanfte Aroma von Kräutern, sondern auch die Schärfe von Chilies wird in einem fetten
Medium besser freigesetzt. In Italien werden kleine scharfe Chilies (peperoncini) in Olivenöl eingelegt,
wodurch eine feurige Würze entsteht. Ein ähnliches chile oil habe ich auch in Arizona kennengelernt. Je
nach Geschmack, kann man es tropfen- bis esslöffelweise verwenden. Auch in einigen
Versionen des yemenitischen zhoug (siehe Koriander) wird die Schärfe grüner Chilies durch Olivenöl
aufgenommen.
Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html
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