Maissterz ist nichts anderes als Polentafladen, in kleine Platten geschnitten. Sie ersetzen den bei Sushi
üblichen kalten Klebereis als Unterlage für verschiedene Dinge, wofür ich den Brüdern dankbar bin.
Für die Maifladen könnte ich mir allerdings eine würzigere und weniger trockene Version vorstellen.
Verwegen ist hingegen der Versuch, die kleinen Häppchen, die in besseren Restaurants zum Aperitif
gereicht werden, als vollwertige Vorspeise auszugeben. Aber amüsnt sind die Alpensushi zweifellos.
Und so werden daraus Maisfladen: Die Milch mit Muskatnuss und Butter
aufkochen. Topf vom Herd nehmen, Maisgrieß und -mehl mit dem
Schneebesen einrühren. Schilcheressig und Zucker beimengen und unter ständigem Rühre bei geringer
Hitze zehn Minuten quellen lassen.
Diesen Brei anderthalb Zentimeter dick auf eine flache Form streichen und auskühlen lassen, bis er fest
ist. Dann in kleine Formen ausstechen oder schneiden (Bissgröße) und mit frisch geriebenem Kren
(Merrettich) bestreichen. Darauf je ein kleines, aber dickes Stück verschiedener Herkunft platzieren. Zum
Beispiel Räucheraal, Krebsschwänze, roher Bachsaibling und sowieso alles, was auch auf einem Sushi
Platz findet und sich mit den Alpen in Verbindun bringen lässt. Das interessanteste Detail dieses
Häppchentellers aber war die Verwendung des Ingwers als "Wurzelchips". Nämlich folgendermaßen:
Eine Ingwerwurzel ungeschält waschen und mit einer Wurstschneidemaschine hauchdünn der Länge nach
in Scheien schneiden.
Den Backofen auf 90 Grad vorheizen. 60 Milliliter Wasser mit 40 Gramm Zucker erwärmen, der Zucker soll
sich auflösen. Den Saft einer halben Zitrone zugeben, und die Wurzelscheiben in diesen Saft legen,
sodass sie mit Flüssigkeit bedeckt ind. Den Topf vom Herd nehmen und die Chips zehn Minuten ziehen
lassen. Danach herausnehmen und mit Küchenkrepp gut abtrocknen. Die Chips auf ein mit Papier
bedecktes Backblech legen. Sodann im Backofen trocknen lassen, bis sie knusprig geworden sind.Das
dauert etwa zwei Stunden. Zwei bis drei Chips pro Portion sind nicht zu viel. Sie schmecken wunderbar
scharf und würzig.