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Weine aus Ungarn (Info)



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  • Nicht nur der Tokajier aus Ungarn ist seit mehreren hundert Jahren berühmt und geschätzt, auch die Weissweine rund um den Plattensee hatten lange Jahre einen legendären Ruf. Dieser lag darin begründet, dass die Habsburger den Wein für die Hochzeitsnächte ihrer Herrscher schätzten. Dem Zaubertrank wurde nachgesagt, dass er die Zeugung männlicher Nachkommen positiv beeinflusst.

    Heute kommen aus Ungarn hervorragende trockene Weiss- und Rotweine, die teilweise von modernen europäischen Rebsorten stammen, und teilweise noch aus typisch ungarischen Rebsorten gewonnen werden. Zu letzteren zählen vor allem die Furmint Traube für Weissweine (ebenfalls mit die wichtigste Rebsorte für Tokajier). Ausländische Investoren (viele von Bordeaux) setzen auf Trendrebsorten wie Chardonnay, Merlot und Cabernet Sauvignon und produzieren in modernisierten Kellereien gute Weine zu noch verträglichen Preisen. Bestes Beispiel hierfür Eger Chardonnay, GIA (zu beziehen über die Firma Alpina, Tel. 089 / 3006378) - ein eleganter Wein im Barrique gereift mit feinen Pfirsicharomen.

    Die Investitionen und Modernisierungen sind seit der Wende 1989 fast atemberaubend. Glücklicherweise wird auch der Klassiker "Tokajier" wieder besonders gepflegt. Ein hochwertiger Tokajier hat in der Regel ein Alterungspotential von bis zu 50 Jahren und noch darüber hinaus.

    Die Herstellung der Tokajier ist einzigartig auf der Welt.: In kleinen Bütten (puttonyos) zu 25 Kilogramm, werden von Oktober bis November die von Edelfäulnis befallenen Trauben von Hand gelesen. Die Haupttraube ist die Furmint, welche mit Harslevelü und Gelbem Muskatteller ergänzt wird. Nach dem Mahlen der Trauben entsteht der Aszu-Teig - eine Paste. Je nach Süssegrad werden zwischen drei und sechs Puttonyos Traubenpaste zu 136l frischen weissen Traubenmost hinzugemischt. Nach der Maischung und Pressung wird der Wein zwischen fünf und sieben Jahren in kleinen Holzfässern ausgebaut.

    In sehr guten Jahren gibt es eine noch süssere Variante des Aszu, die "Eszencia". Eine Eszencia kann bis zu 650 g (65 g?) Restzucker je Liter besitzen und reift zehn Jahre im Fass, bevor sie in Flaschen gefüllt wird. Die lange Reifung ist vor allem deshalb so wichtig, weil sich die Keller in Tuffsteinhöhlen befinden mit dicken Schichten von Racodium cellare (ein Edelschimmel), der den Geschmack des Weines beeinflusst.

    Wunderbar schmecken die süssen Tokajierweine vor allem zur Gänseleber, zu Blauschimmelkäsen und Desserts (am besten mit Rosinen, gedörrten Früchten und Nüssen!).

    Im Tokaji, Namensgeber ist die Stadt im Norden Ungarns ( wie auch für die Region Tokajihegyalja) trifft man auch oft auf Szamorodni - ("wie gewachsen"). Bei Szamorodni Weinen kann es sich um trockene, halbtrockene oder süsse Weine handeln - die Trauben werden nicht selektiert.

    Meine Empfehlung von wunderbaren Tokajierweinen sind zur Zeit:

    1993er Tokaji Aszu 6 Puttonyos, Chateau Dereszla ( zu bezeiehen bei Chateau Jonqueres Tel. 0033/557345151 ) 1993er Tokaji Aszu 6 Puttonyos, Disnokö ( zu beziehen bei Schlumberger tel. 02225 / 9250 ) 1983er Tokaji Aszu 5 Puttonyos Chateau Pajos ( zu beziehen bei Franz Keller 07662 / 93300 http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/06/06/index.html :Letzte Änder. : 7.06.2002

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