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Wein: Korkenzieher (Info)



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  • _Was ein guter Korkenzieher ausmacht_ Ein guter Korkenzieher braucht vor allem eine Seele. Damit ist nichts Übersinnliches gemeint. Die Seele ist das, was man nicht sieht und worum sich die Spindel des Korkenziehers, die Spirale, schlängelt. Ein Korkenzieher darf dagegen nicht aussehen wie eine Schraube, also kein Nagel mit einem spiralförmig umlaufenden Etwas sein. Man muss in der Mitte durchsehen können. Der Vorteil wird immer erst bei festsitzenden Korken so richtig deutlich: Der Schraubenkorkenzieher lässt sich dann nur allzu oft wieder herausziehen, aber ohne dass er den Korken mitnimmt. Der ist kaputt, die Brösel sind im Wein und die Flasche immer noch nicht offen. Der Korkenzieher mit Seele kann erst wieder heraus, wenn der Kork mitgeht.

    In zweiter Linie geht es dann darum, ob ein Korkenzieher nur einen Griff oder einen wie auch immer gearteten Mechanismus hat, der die Kraft des Menschen unterstützt. Einfache Modelle, die aus nichts anderem bestehen als einem Griff und eben der Spirale, funktionieren in der Regel zuverlässig. Mit wirklich festsitzenden Korken hat man aber seine Probleme. Der plötzliche Ruck, mit dem der Flaschenverschluss dann nachgibt, inklusive Plopp und eventuellem Aufschäumen - das kein guter Start.

    _Die Hebelkraft ist wichtig_ Besser ist das einfachste mechanische Werkzeug, das Kellnermesser: Die Spirale wird in den Kork hineingedreht, der Griff mit seinem ausklappbaren Ende auf den Rand des Flaschenhalses aufgesetzt und mit Hebelkraft gleitet der Kork aus der Flasche. Einfach, aber wirkungsvoll.

    Wirklich gut und verschleissfrei arbeitet ein zweiteiliges Korkenzieher-Modell, bei dem ein Halter auf die Flasche aufgesetzt wird, die Spirale mit einem Drehgriff wird durchgesteckt, in den Kork hineingedreht und durch fortgesetztes Drehen wird der Kork aus der Flasche geholt. Das funktioniert auch deshalb gut, weil dieses Modell eine weitgeschwungene Spirale hat, die beschichtet ist, damit sie sich besser in harte, feste Korken eindrehen lässt.

    Für Perfektionisten gibt es aufwändige Modelle mit Zangen-Handgriff und grossem Hebel. Die üblichen Haushaltskorkenzieher haben in der Regel schlechte Spiralen. Ihre Hebelmechanik hilft dann auch nichts mehr.

    Technikfans können sich an Korkenziehern berauschen: es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Spezialitäten, die nicht einfach auf eine andere Mechanik setzen, sondern grundsätzlich andere Wege gehen, sind Luftdruckkorkenzieher oder Korkzangen.

    Bei den einen wird eine feine Nadel durch den Kork hindurchgebohrt. Dann wird - entweder durch Pumpbewegungen oder über eine Pressluftpatrone - Druck in der Flasche erzeugt: der Kork wird aus dem Flaschenhals herausgedrückt. Das funktioniert (manchmal) nur zu gut. Dann knallt einem alles um die Ohren.

    Korkzangen haben zwei dünne Metallbänder, die links und rechts am Korken vorbei in die Flasche gedrückt werden. Beim Hochziehen nehmen sie den Korken mit. Damit kann man manchmal brüchige, alte Korken recht gut entfernen. Bei gut sitzenden neuen funktioniert das Ganze dafür oft überhaupt nicht.

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/wein/2004/05/13/index .html :Letzte Änder. : 13.05.2004

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