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Thailändisch kochen - Zutaten der Currypaste
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Info
Rezepte für Currypasten sind von Generation zu Generation vererbt und verfeinert worden. Die meisten
Pasten enthalten dieselben aromatischen Kräuter und Gewürze wie Chilis (frisch oder getrocknet), Galgant,
Zitronengras, rote Schalotten, Knoblauch und Garnelenpaste.
Ihr Verhältnis variiert, so kann der Charakter der weiteren Zutaten wahlweise ausgeglichen oder verstärkt
werden. Außerdem können Kaffirlimettenschale, Korianderwurzel, Kurkuma, Krachai und getrocknete
Gewürze verwendet werden. Das Streben nach einem komplexen Gleichgewicht verschiedener Zutaten ist
nirgendwo sonst so offensichtlich wie in den Currys.
FRISCHE GEWÜRZE Es ist wichtig, dass alle frischen Zutaten gewaschen, geschält und fein gehackt
werden, bevor man sie an eine Currypaste gibt. Beim Zerstoßen der Zutaten prüft man den Duft und nimmt
entsprechend mehr oder greift zur nächsten. So wird schrittweise ein Gleichgewicht der Gewürze erreicht.
Die Zutaten sollten wie folgt vorbereitet und in der angegebenen Reihenfolge an die Paste gegeben werden.
CHILI Die Chilimenge in einer Currypaste ist variabel - ein grünes Curry
ist immer viel schärfer als ein rotes - und hängt von drei Faktoren
ab: erstens von der Art Curry, die gemacht wird, zweitens von den
anderen verwendeten Zutaten und drittens von dem erwünschten Schärfegrad. Die Farbe der Chiliarten ist
auch eine wichtige Eigenschaft von Currys. Es geht nicht nur um den offensichtlichen Unterschied
zwischen frischen grünen und roten Chilis, sondern auch um den zwischen getrockneten langen roten
Chilis: Man nimmt die
dunklen, fast violetten für intensiv rote Currys und die mit einer helleren Farbe für saure orangefarbene und
gelbe Currys.
Getrocknete lange rote Chilis, die fruchtig und scharf sind, sind die in Currys am häufigsten verwendete
Sorte. In südlichen und manchmal in nordöstlichen Regionen gehören getrocknete rote und extrem scharfe
Vogelaugenchilis in das Curry. Falls im Rezept getrocknete lange rote Chilis auftauchen, sollte man sie
folgendermaßen behandeln: Stiel abschneiden, Hülse aufschneiden,
Kerne und Stege entfernen (am besten mit Handschuhen), da hier die meiste, aber nicht alle Schärfe der
Chilis steckt. Chilis unter fließendem Wasser abspülen und die restlichen Membranen oder Kerne
herausnehmen. 10 bis 15 Minuten in kaltem Salzwasser einweichen; falls man es eilig hat, kann man sie 3
bis 4 Minuten in warmem Salzwasser einweichen. Getrocknete rote Vogelaugenchilis werden genauso
eingeweicht, aber selten entkernt - weshalb man noch lange
an sie denken wird. Durch das Einweichen entzieht man den Chilis etwas von ihrer Farbe und Schärfe,
verhindert aber so, dass der verbleibende Geschmack von übertriebener Schärfe überlagert wird.
Außerdem können mehr Chilis verwendet werden, was dem Curry Tiefe verleiht. Eingeweichte getrocknete
Chilis müssen möglichst sorgfältig ausgedrückt werden, damit sie die Paste nicht verwässern oder
spritzen, wenn sie püriert werden.
Manchmal werden frische lange rote und grüne Chilis in Currypasten verwendet: Kerne und Häutchen
entfernen. Kleine frische
Vogelaugenchilis werden auch bisweilen in Currys verwendet; sie müssen nur entstielt werden. Die Chilis
werden mit Salz zerstoßen; sie sollten vollständig püriert sein, bevor andere Zutaten hinzugefügt werden.
SALZ Salz wird nicht nur zum Würzen benutzt, sondern auch als Hilfsmittel zum Zermahlen der Chilis und
weiterer Zutaten und zur Konservierung.
Eine frisch zubereitete Paste braucht weniger Salz als eine, die länger halten soll. Normalerweise ist eine
große Prise oder etwa % Teelöffel die beste Menge für die angegebenen Rezepte. Nimmt man mehr,
besteht die Gefahr, dass das Curry zu salzig wird; nimmt man weniger, hat das Curry einen hohlen,
unterwürzten Geschmack, den man nicht wieder korrigieren kann. Wenn man die Rezeptmengen
vergrößert, um mehr Paste zu machen, sollte auch mehr Salz genommen werden aber nicht proportional.
Bei Salz und bei getrockneten Gewürzen ist die Wirkung einer Zunahme größer als ihr Gewicht. Das Salz
sollte von guter Qualität sein.
GALGANT Galgant verleiht Currys eine pfeffrige Schärfe. Zu viel davon macht das Curry leicht
adstringierend und überschwemmt den hinteren Gaumen mit einer kratzenden Trockenheit; zu wenig, und
das Curry hat weder Tiefe noch Länge am Gaumen.
Alter, aber nicht verschrumpelter Galgant ist für Curry genau richtig, weil er konzentriert ist und nicht zu viel
Wasser enthält.
Falls man nur sehr alten oder vertrockneten Galgant erhält, weicht man ihn 5 Minuten vor Gebrauch in
Salzwasser ein, um ihn weicher zu machen und ihm etwas von seiner aggressiven Schärfe zu nehmen.
Gründlich abtrocknen, bevor man ihn hackt und an die Paste gibt.
ZITRONENGRAS Zitronengras gibt Currys eine Zitrusnote und verhindert, dass es zu schwer oder fett
schmeckt. Zu viel davon kann ein Curry dominieren und es zu zitronig und scharf machen.
Die äußeren groben Blattscheiden, den harten unteren Teil samt Wurzeln und das holzige obere Drittel des
Stängels abschneiden. In feine Scheiben schneiden, bevor man sie zerstößt oder püriert.
KAFFIRLI METTE Kaffirlimettenschale wird genommen, um dem Curry einen blumigen Geschmack zu
verleihen - ihm »Höhe« zu geben. Mit Bedacht einsetzen:
Zu viel macht das Curry ölig und entschieden bitter. Nur die grüne Schale nehmen, die weiße Innenhaut
schmeckt seifig. Fein hacken, bevor sie an die Paste kommt. Der Saft von Kaffirlimetten wird manchmal in
sauren Currys verwendet.
KORIANDERWURZEL Korianderwurzel verleiht Currys eine süße Frische, die sie hebt. Sie sollte
vorsichtig verwendet werden, weil ein Übermaß das Curry mit einer trüben »Grasigkeit« ausstattet.
Schälen, 5 Minuten in Wasser einweichen, um hartnäckigen Schmutz zu lösen, dann unter fließendem
Wasser abspülen. Einige Köche schlagen vor, auch die Korianderstiele und -blätter mit den Wurzeln zu
einer Paste für ein kräftiges grünes
Curry zu verarbeiten. Ich habe festgestellt, dass sie das Curry schwer und trübe schmecken lassen, und
empfehle es daher nicht.
Ältere Thai-Rezepte schlagen stattdessen Chiliblätter vor, wenn das
Curry grüner werden soll.
KURKUMA Kurkuma wird hauptsächlich genommen, um Currys farbiger zu machen:
Ein Teelöffel in einer grünen Currypaste wird für ein strahlendes Grün sorgen. Man verwendet sie häufig in
südlichen Currys, wo Zitronengras, getrocknete Vogelaugenchilis und Garnelenpaste dominieren. Vorsichtig
dosieren: Zu viel gibt dem Curry einen bitter
medizinischen Charakter. Von seltenen Ausnahmen abgesehen wird in Currypasten nur frische Kurkuma
verwendet. Schälen und hacken, bevor man sie in Mörser oder Küchenmaschine gibt - Achtung, sie macht
gefährliche Flecken! (Nie Kurkumapulver als Ersatz nehmen: Egal wie
wenig man nimmt, es ergibt einen trockenen, muffigen Geschmack, der das Curry durchdringt und verdirbt.)
KRACHAI Krachai verleiht dem Curry eine pfeffrige Schärfe und verhindert, dass es zu fett und schwer
wird. Zu viel jedoch macht das Curry bitter und unsauber. Vor Gebrauch in Wasser einweichen, dann die
äußere Haut abkratzen. In der Regel wird es als Garnierung für Currys gestiftelt, manchmal aber wird es
auch an Pasten für Dschungel- und grüne Currys gegeben.
ROTE SCHALOTTEN Mit zu wenig Schalotten bleibt ein Curry konturenlos; zu viele überwältigen es, weil
sie alle anderen Zutaten zudecken. Schälen, waschen und hacken, bevor man sie an die Paste gibt. Rote
Thai-
Schalotten sind kleiner, süßer und rötlicher als westliche Schalotten. Diese oder rote Zwiebeln können in
Currypasten verwendet werden, aber da Zwiebeln schärfer sind, muss man ihre Menge ein wenig
reduzieren.
KNOBLAUCH Knoblauch ist eine entscheidende Ingredienz, die als Brücke zwischen allen anderen
Zutaten fungiert. Nimmt man zu wenig, schmeckt das Curry dünn, fade und zu scharf; zu viel, und das
Curry wird ölig, zu schwer und fast süßlich überscharf sein, ein Geschmack, der sich lange hält.
Knoblauch schälen und waschen, bevor man ihn fein hackt.
Grünen Keim entfernen, weil er das Curry ein wenig bitter machen und, wenn man das Curry längere Zeit
aufhebt, es sogar zum Gären bringen kann.
GARNELENPASTE Garnelenpaste (gapi), eine der elementarsten Thai-Ingredienzen,
kommt in den meisten Currys zum Einsatz. Wenn man zu viel nimmt, wird das Curry schwer, und die gapi
erstickt alle anderen Nuancen; nicht genug, und das Curry scheint keinen Anker und keine Basis zu
haben.
Man kann sie kurz rösten, um ihren Geschmack und Duft aufzufrischen, bevor man sie an die Paste gibt;
wenn man sie zu lang röstet, wird sie bitter.
FERMENTIERTER FISCH Pia raa wird in einigen Currys aus Thailands Norden oder Nordosten anstelle
von Garnelenpaste genommen. Wie diese kann er roh oder geröstet verwendet werden und verleiht der
Paste eine gewisse Resonanz.
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