Sie ist süss, zartschmelzend und kann unsere Stimmung positiv beeinflussen. Schokolade war bereits bei
den Azteken heiss begehrt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie sich zwar immer wieder verändert, doch ihre
Verführungskunst bleibt auch in der heutigen Zeit ungebrochen.
Was immer man von Welteneroberer Hernando Cortez halten mag: Dass die
südamerikanische Kakaobohne ihren Siegeszug um die Erde angetreten hat, ist vor allem seiner
geschäftstüchtigen Voraussicht zu verdanken. Denn - schlaür als Kolumbus ein paar Jahre vor ihm - nahm
Cortez um 1519 die handliche und vor allem inhaltsreiche Kakaobohne mit nach Spanien. Doch die
kräftigende Schokoladerezeptur war so bitter (Xocoatl = Bitterwasser) und scharf, dass sie in Spanien
zunächst einmal durchfiel; so etwas grässlich Schmeckendes konnte nun wirklich nur Medizin sein. Erst
mit der neuen Rezeptur - mit Zimt
und Vanille - ging es zunächst in Spanien mit dem Kakao aufwärts,
denn für ein gutes Jahrhundert blieb das Monopol auf der iberischen Halbinsel. Doch ab Beginn des 17.
Jahrhunderts kam das teure Getränk auch in anderen europäischen Ländern - vor allem in vornehmen
Kreisen - immer mehr in Mode. Dank der Voraussicht und dem Können
berühmter Männer wie Sir Henry Sloane (verwendete als erster Milch statt Wasser), Casparus van Houten
(entzog der Bohne die Kakaobutter), Daniel Peter (erfand die Milchschokolade) oder Rodolphe Lindt (stellte
als erster zartschmelzende Schokolade her) entwickelte sich aus der bitteren Kakaobohne der Stoff, aus
dem unsere süssesten Träume sind: Pralines, Truffes, Florentiner oder wie die süssen
braunen Verführer auch immer heissen. Und ab man sie nun mit Leidenschaft oder schlechtem Gewissen
geniesst - eines ist sicher:
Schokolade ist gesünder als ihr Ruf. Gerüchte, wonach Schokolade verantwortlich für Akne, Verstopfung
und das prämenstrülle Syndrom bei Frauen sei, wurden längst widerlegt. Da besinnt man sich lieber auf die
gesunden Seiten der süssen Verführerin. Schokolade enthält respektable Mengen Magnesium, welches
unter anderem vor Muskelkrämpfen schützt. Zudem hat die hochgesättigte Kakaobutter nicht dieselbe
negative Wirkung wie andere gesättigte Fettsäuren.
Ganz zu schweigen von der guten Laune, die sich nach einem - oder
mehreren - Bissen Schokolade einstellt. Selbst
Ernährungswissenschaftler aus dem Hause Nestle liessen vor Jahresfrist verlauten, dass Schokolade in der
ausgewogenen Ernährung "durchaus ihren Stellenwert" habe. Schade nur, dass auch bei Schoggi alles
eine Frage des Masses ist...