Dieser europäisch-südwestasiatische Gebirgsstrauch kommt in
kollinen, montanen und subalpinen Vegetationsgesellschaften vor.
Besiedelt werden vor allem südexponierte trockene Wälder, warme Felshänge und Felsschutt bis auf 2000
m ü.M. Als sonnenbedürftige Pflanze kommt sie auch auf trockenen Böden vor, bevorzugt Kalk, ist aber
generell anspruchslos. Ihres Bluetenreichtums wegen werden Felsenbirnen häufig in Gärten und
Parkanlagen angepflanzt.
Die Pflanze: Der vielstämmige, dornenlose, 2 bis 3m hoch werdende
Strauch weist eine graubraune Rinde auf. Am Rande fein gezähnte, oval geformte Laubblätter von 2 bis 4cm
Länge sind oberseits kahl und dunkelgrün. Im jungen Zustand unterseits dicht filzig behaart, verkahlen sie
später zu Grau grün.
Zur Bluetezeit im April/Juni bilden die schmalen weissen 15 bis 20 mm langen Kronblätter den Schmuck
der Pflanze. Diese protandrischen Blueten sondern Honig ab und sind auf Fremdbestäubung durch Bienen
oder andere Insekten angewiesen. Im Juli/August reifen die 10 mm messenden Scheinfrüchte heran, deren
Kelchblätter haften bleiben.
Schwarz gefärbt, sind sie mit einem bläulichen Wachsduft versehen.
Vermehrung: Die Früchte sind vor der Vollreife zu sammeln und sollen
an Haufen verrotten. Deren Samen werden dann gründlich ausgewaschen, stratifiziert und im Februar
ausgesät. Schneller kommt man zum Ziel durch Abtrennen der bis 3m von der Mutterpflanze weg
wachsenden Ausläuferpflanzen. Stecklingsvermehrung, Absenkerbildung und Teilung der Mutterpflanze
bilden weitere Möglichkeiten zur Vermehrung.
Schliesslich sind Okulationen auf Weissdorn, Vogelbeere und Quitte möglich.
Verwertung: Die leicht trockenen, süss schmeckenden Steinbirnen
wurden schon zu Vorzeiten eingesammelt und im frischen oder getrockneten Zustand verspeist. Vögel und
Spaziergänger tun sich auch heutzutage gütlich daran. Grössere Mengen sollten im rohen Zustand nicht
verzehrt werden. Möglich ist die Verarbeitung zu Konfitüren und alkoholischen Getränken.