Wie auch der verwandte Blumenkohl stammt der Brokkoli aus Kleinasien.
Schon die alten Römer brachten ihn nach Europa, züchteten ihn weiter und liessen ihn zu einem wichtigen
Bestandteil ihrer Küche werden. Die Römer schätzten ihn sehr und bereiteten die grünen Triebe in
Weinsauce zu. Durch Katharina von Medici gelangte der Brokkoli nach Frankreich und dann ins übrige
Europa. Lange Zeit geriet das grüne Knospengemüse in Vergessenheit, erst im 20.
Jahrhundert wurde Brokkoli für die Küche wiederentdeckt. Sein Namen leitet sich ab aus dem Lateinischen
"brachium" (Zweig) und spielt auf seine baumähnlich verzweigten Bluetenäste an.
Gesundheit: Erstaunlich ist der hohe Kalziumgehalt: Eine Portion (200
g) Brokkoli liefert mehr von dem "Knochenstärker" als 150 g Joghurt, nämlich rund 200 mg und ist damit
eine ideale Vorbeugung gegen Osteoporose. Auch Mineralien wie Magnesium und Kalium sind in Brokkoli
in grosser Mengen vertreten. Der hohe Anteil an Folsäure fördert in der Schwangerschaft die richtige
Entwicklung des Embryos und mindert Schwangerschaftsrisiken. Weitere Pluspunkte sammeln die
krebshemmende Stoffe im Brokkoli : Vor allem die Substanz
"Sulforaphan", die zu den Sekundären Pflanzenstoffen gehört, steigert die Produktion von
Entgiftungsenzymen und macht kurzen Prozess mit möglichen Kanzerogenen.
Einkauf: Kaufen Sie nur knackig grünen Brokkoli - gelbe, welke
Blätter und Röschen sind ein schlechtes Zeichen, da fehlt die Frische ! Achten Sie auf frische
Schnittstellen. Auch Exemplare, bei denen sich die Blueten bereits geöffnet haben, sind nicht zu
empfehlen, denn in diesem Zustand schmeckt Brokkoli bitter und seine Stiele werden auch nicht mehr
richtig zart. Für Brokkoli existieren keine EU-Qualitätsnormen und auch keine deutschen Handelsklassen,
er
wird nach Gewicht verkauft. Nach Möglichkeit sollten Sie immer frischen Brokkoli kaufen, denn die
verpackten Köpfe verderben viel schneller.
Aufbewahrung: Brokkoli bleibt nur kurz frisch. Mit Folie umwickelt
hält er im Gemüsefach gerade einmal 2 bis 3 Tage, danach werden seine Knospen schnell gelblich. Wie für
vieles Obst und Gemüse gilt auch hier: Auf keinen Fall neben Tomaten lagern, denn sie fördern
die Reifung und lassen den Brokkoli sofort verderben! Geputzt und ca.
1-2 Minuten blanchiert, ist Brokkoli tiefgekühlt etwa 9 bis 12
Monate haltbar.
Vorbereitung: Brokkoli muss sehr gut gewaschen werden. Vermuten Sie
starke Verunreinigung, dann legen Sie ihn vor dem Kochen kurz in Salzwasser, damit die Insekten entfernt
werden. Eine Portion berechnet man mit 200 Gramm. Vor der Zubereitung kürzen Sie den Strunk und
entfernen alle welken Blätter. Ist der Kopf sehr dick, wird er in etwa gleich grosse Knospen zerlegt. Die
harten Stiele schält man vorsichtig bis zu den Kohlröschen und schneidet sie dann in Scheiben oder
Stücke. Dicke Stiele schneidet man vor dem Garen am Ende kreuzweise ein. Zu beachten gilt: Blueten
und Stiele haben eine
unterschiedliche Garzeit: die Knospen benötigen nur ca. 5 Minuten,
die Stiele jedoch ca. 10 Minuten. Ausserdem sollte Brokkoli nicht dampfgaren, weil er dabei seine grüne
Farbe verliert.
Zubereitung: Brokkoli eignet sich toll als Salat, zum Beispiel mit
Tomaten in einer Vinaigrette. Dabei schmeckt er besser, wenn Sie die Essig-Öl-Mischung über den
lauwarmen Brokkoli giessen, damit er
besser durchzieht. Brokkoli sollte nicht zu stark gewürzt werden; ein Hauch von Muskat passt immer gut.
Ganz typisch für die italienische Zubereitung ist das Kochen des blanchierten Brokkolis in Olivenöl mit
herbem Weisswein und viel Knoblauch. Auch Zitronensaft und Käse sind immer ein geschmacklicher
Gewinn bei der Zubereitung.
Tipp: Wenn Sie Brokkoli roh essen wollen, damit die wertvollen
Inhaltsstoffe durch die Kochhitze nicht zerstört werden, dann verwenden Sie nur die äusseren Röschen.
Denn im Strunk und in den harten Teilen befinden sich blähende Stoffe und die können roh gegessen,
Darmbeschwerden verursachen. Oder sie tauchen die Röschen auf einer Schaumkelle für eine Minute ins
sprudelnde Kochwasser.