Egon Bahr zu dieser Torte: "Sie ist völlig idiotensicher und daher
besonders gut von Ignoranten und Nichtskönnern nachzubacken". Und weiter: "Ich mag kochen, weil man
dabei sofort sehen kann, ob die
Dinge gelingen oder mißlingen. In der Politik macht sich das erst in fünf bis zehn Jahren bemerkbar". Das
Rezept stammt von Bahrs Tante Margarethe aus Hinterpommern.
Zucker mit den Eigelben schaumig rühren, geriebene Haselnüsse unterühren, Eiweiss zu sehr festem
Schnee schlagen, unterheben. In eine gefettete Pergamentpapier ausgelegte Springform füllen, bei
175Grad sechszig bis siebzig Minuten backen.
Die Torte abgedeckt zwei Tage stehen lassen [1].
Für die Creme [2] Milch mit Zucker, Salz sowie dem Mark der Vanilleschote aufkochen lassen. Butter,
Speisestärke, Eigelb und geriebene süsse Mandeln verrühren und dann in die heisse Milch rühren, einmal
aufkochen lassen. Abkühlen lassen.
Zum Füllen die Torte zweimal quer durchschneiden. Die Torte mit Creme füllen. Puderzucker mit
Zitronensaft verrühren, die Torte damit überziehen und mit ganzen Haselssen verzieren.
[1] Die Nusstorte muss zwei Tage lang ruhen, dann erst lässt sie sich ohne Schwierigkeiten querteilen.
[2] Die Creme ist das Schwierigste. Woran erkennt man, ob sie gelungen ist? "Daran, daß sie nicht
klümpig ist und nach Vanille und nicht nach angebrannter Milch schmeckt". Also vorsichtig aufkochen
lassen, gut rühren, und nicht zuviel Speisestärke hineintun.
Egon Bahr: "Ich würde meine Torte durchaus auch Oppositions -
Politikern anbieten. Aber nur einigen... Herrn Biedenkopf, Herrn von Weizsäcker, Herrn Katzer, ach ja, und
den Herr Barzel, den auch. Herrn Strauß ganz bestimmt nicht. Ich glaube auch nicht, dass Herr Strauß
Nusstorte mag...".