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Thailändisch kochen - Getrocknete Gewürze
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Info
Obwohl getrocknete Gewürze weltweit eine wichtige Rolle bei der Komposition der meisten Currys spielen,
sind sie für die meisten Thai-Currys von erstaunlich geringer Bedeutung. Die Thai glauben,
dass sie den Geschmack der Speisen verdecken, und betrachten sie mit Misstrauen. In den frühesten
Thai-Currys, den gekochten, ist weißer
Pfeffer das einzige getrocknete Gewürz. In den komplexeren, gebratenen roten und grünen Currys gibt es
vor allem drei Gewürze; weiße Pfefferkörner, Koriander- und Kuminsamen. Gelegentlich werden
andere Gewürze - wie Muskat, Macis, Kardamom, Kassiarinde und Nelken
- sparsam hinzugefügt, um dem Curry ein flüchtiges Aroma zu
verleihen und den schweren, fleischigen oder Wildcharakter anderer Zutaten auszugleichen.
Getrocknete Gewürze sollte man in Thai-Currys behutsam einsetzen.
Sie sind dazu da, eine subtile Würze hinzuzufügen, Geschmack und Aroma zu unterstützen und ihnen
Tiefe zu verleihen. Ihre Menge variiert je nach Vorliebe, den anderen Zutaten und dem spezifischen Curry.
Bis auf die Pfefferkörner sollten alle Gewürze geröstet werden, um ihre flüchtigen Öle aufzufrischen - jedes
sollte separat
geröstet werden, weil sie unterschiedliche Röstzeiten haben. Ihre Röstdauer wird auch von der Bedeutung
bestimmt, die man ihnen im Geschmack des Currys einräumen möchte: Ein rotes Curry von
Meeresfrüchten etwa verlangt ganz leicht geröstete Gewürze, während diejenigen für ein massaman in der
Regel ziemlich stark geröstet werden.
Man röstet Gewürze, indem man sie sehr langsam in einer schweren Pfanne oder einem Wok erhitzt und
ständig schüttelt, damit sie nicht verbrennen (zum Rösten und Mahlen von Gewürzen siehe S. 127). Wenn
man Gewürze für eine Currypaste röstet, sollte man dies nicht zu kurz zu tun, weil sie sonst nur ein hohles
Echo ihres kräftigen Aromas bieten, und nicht zu lange: Schließlich werden sie bei der
Zubereitung der Paste noch erhitzt und gebraten. Wenn die Gewürze zu knacken beginnen und Farbe
annehmen, sind sie fertig. Gewürze sehr fein zermahlen und das Ergebnis immer durchsieben, um die
Spreu zu entfernen. Wenn man gemahlene und durchgesiebte Gewürze an eine Currypaste gibt, sollte man
dies allmählich tun, da es oft deutliche Variationen in der Schärfe gibt. Bevor die getrockneten Gewürze
hinzugefügt werden, sollte die Paste köstlich duften; danach wird sie etwas schwerer, erdiger und schärfer
sein - den Unterschied kann
man schmecken und riechen. Zunächst die halbe Rezeptmenge untermischen, dann portionsweise den
Rest einarbeiten, bis die gewünschte Schärfe erreicht ist. Nicht überwürzen - ein
gewürzüberladenes Curry ist kein Thai-Curry.
PFEFFERKÖRNER Weiße Pfefferkörner werden fast nie geröstet, bevor man sie an ein Curry gibt - das
kann die Paste kratzig trocken machen, was auch
geschieht, wenn man zu viel Pfeffer nimmt; zu wenig kann einen Mangel an Schärfe, ja Präzision zur Folge
haben. Wenn der Pfeffer zu alt ist, kann man ihn auffrischen, indem man ihn zu den gerösteten Gewürzen
gibt, wenn man die Pfanne vom Herd genommen hat, so dass er in der Restwärme sanft erhitzt werden.
Schwarze Pfefferkörner kommen manchmal in Dschungel- und muslimischen Currys zum Einsatz, wo ihre
Derbheit der Paste eine indirekte Schärfe verleiht.
KORIANDER- UND KUMINSAMEN
Man sollte möglichst Thai-Koriandersamen verwenden - sie sind
kleiner und weniger krautig im Geschmack. Sanft rösten, bis sie zu knacken beginnen und einen
orangenähnlichen Duft verströmen. (Falls keine frischen Korianderwurzeln für eine Paste erhältlich sind,
kann man die Zahl der Koriandersamen leicht erhöhen.) Kuminsamen sollten immer separat geröstet
werden, da er sehr rasch fertig ist. Das Standardverhältnis in Currypasten liegt bei 2 Teilen Koriander- zu 1
Teil Kuminsamen. Gibt man zu viel gemahlenen
Koriander an ein Curry, schmeckt es verzerrt und leicht hohl. Nimmt man zu viel Kumin, wirkt das Curry
scharf und zu unmittelbar; er ist unverhüllt durchdringend.
MUSKAT UND MACIS Muskat wird in den meisten Rindfleischcurrys, besonders im geng panäng,
verwendet. Man sollte ihn grob zerstoßen, bevor er sehr schnell geröstet wird. Zu langes Rösten oder zu
viel Muskat macht ein Curry übertrieben süß, ölig und muffig.
Macis wird selten verwendet. Sollte es benötigt werden, muss es vorsichtig dosiert werden: zu viel, und das
Curry wirkt ölig und
blumig.
KARDAMOM, KASSIARINDE UND NELKEN Kardamom wird vor allem in Massaman-Currys verwendet:
Die Kapseln
werden geröstet, geknackt und die Samen herausgeholt, die dann gemahlen werden. ThaiKardamom hat
einen feineren Geschmack als der indische Kardamom; wenn man das schärfere indische nimmt, muss
man die Menge um ein Drittel reduzieren. Kassiarinde wird am Stück gegrillt oder geröstet, bevor sie
gemahlen wird. Nelken nimmt man zumeist in muslimischen Currys, wo ihr betörender Duft zum Ausgleich
etwaiger Schwere dient. Sie sollten sparsam eingesetzt werden.
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