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Grosser Galgant (Alpinia galanga [L.] Willd.) [2/2]



Für 1 Rezept (Fortsetzung Grosser Galgant) Etymologie:

Galgant, Galanga und andere Formen stammen vom arabischen khulendjan oder khalangian, das seinerseits wohl eine Verzerrung des chinesischen liang-kiang "milder Ingwer" ist. Der ältere Gattungsname Alpinia ist zum Andenken an den italienischen Botaniker Prospero Alpina, 1533-1617, gegeben, und der neuere Gattungsname Languas ist nach dem Malaysischen lengkuas gebildet, das seinerseits wohl auf den zuvor erwähnten chinesischen Namen zurückgeht.

Der grosse Galgant, meist nur einfach als Galgant bezeichnet, ist in ganz Südostasien ein sehr beliebtes Gewürz und besonders für die Küche Thailands typisch; Galgant ist aber auch in Malaysia, Indonesien, Kambodscha, Vietnam und Südchina bekannt. Das chinesische Fünf-Gewürze-Pulver ist zuweilen mit Galgant versetzt (siehe Sternanis). In westlichen Ländern wird Galgant dagegen seit dem Mittelalter (in dem er sehr geschätzt war) nur noch wenig verwendet.

Galgant kann man frisch oder getrocknet verwenden. Das reine und erfrischende Aroma des frischen Gewürzes ändert sich beim Trocknen zu einem mehr medizinischen, aber auch süssen Geruch. In der Thai- Küche zieht man daher den frischen Wurzelstock vor; er wird oft für Thai Suppen (tom yam gai), Stir-fries (unter Rühren Gebratenes) oder Curries (siehe Kokos für eine Diskussion der thailändischen Curry-Pasten) verwendet, wobei man das Rhizom für Suppen oft dünne Scheiben schneidet, während es für Curries zumeist gerieben wird. Ähnlich wie beim Ingwer verbindet sich das Aroma besonders gut mit Knoblauch. In Indonesien verwendet man sehr häufig den frischen oder notfalls getrockneten Wurzelstock in Form von dünnen Scheiben oder Pulver, z.B. für nasi goreng (gebratenen Reis mit Gemüse und Fleisch).

Ein anderes recht bekanntes indonesisches Rezept, das getrockneten Galgant verwendet, ist rendang, ein würziges Schmorgericht aus Rindfleisch oder Büffelfleisch, das vom Volk der minangkabau in West- Sumatra stammt. Dazu wird das gewürfelte Fleisch mindestens eine Stunde in dicker Kokosmilch zusammen mit getrockneten Chilies, Knoblauch und getrockneter Curcuma, Ingwer, Indonesischen Lorbeerblättern und Galgant geschmort; manche Rezepte schreiben auch noch Indonesischen Zimt, schwarzen Pfeffer oder sogar Fenchel vor. Der ziemlich würzige und scharfe Kochstil der minangkabau erfreut sich heute in ganz Indonesien grosser Beliebtheit; er wird nach der Provinzhauptstadt als nasi Padang "Padang-Essen" bezeichnet.

Galgant wird mitunter mit anderen Gewürzen aus der Familie der Ingwergewächse verwechselt; siehe auch kleiner Galgant. Sowohl das Aussehen als auch der Geschmack des grossen Galgants sind aber einzigartig, und er kann nicht durch andere Gewürze ersetzt werden.

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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