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Sellerie (Apium graveolens L.) [2/2]



Für 1 Rezept [Fortsetzung Sellerie) Etymologie:

Im Lateinischen hiess die Pflanze sedano (davon leiten sich Sellerie und die italienischen, englischen und französischen Namen ab, siehe auch Petersilie) oder apium, das die Urform für das landschaftliche Eppich ist. Die Herkunft beider Namen ist letztlich unklar.

Der botanische Artname bedeutet "stark riechend" (lateinisch gravis "stark, schwer" und olens "riechend" vom Verb olere).

Sellerie ist eine seit dem Altertum im Mittelmeergebiet bekannte Pflanze. Die homerischen Epen erwahnen sie (siehe Mohn); in der klassischen Epoche Griechenlands galt sie als heilig. Es ist wenig bekannt, dass Sellerieblatter die Sieger der Nemeischen Spiele zierten, ebenso wie Lorbeerblatter die der bekannteren Olympischen und Pythischen Spiele. Die Nemeischen Spiele (Nemeen) wurden beginnend im Jahre 573 alle zwei Jahre im peloponnesischen Ort Nemea abgehalten, wo der Sage nach der grosse Held Herakles, Sohn des Zeus, mit der Erlegung des Nemeischen Lowen die erste seiner zwolf Heldentaten verrichtet hatte. Die verwandte Petersilie wiederum war den Siegern der Isthmischen Spiele (Isthmien) vorbehalten, die nahe der Stadt Korinth, ebenfalls auf der Peloponnes, zu Ehren Poseidons gefeiert wurden. Die Isthmischen Spiele wurden bereits 581 allen Griechen zuganglich gemacht und fanden in den gleichen Jahren wie die Nemeischen Spiele statt. Die Bedeutung dieser kultischen Sportveranstaltungen zur geistigen Einigung der vielen unabhängigen und oft verfeindeten griechischen Stadtstaaten ist unbestritten.

Die Römer schätzten Sellerie weniger aus religiösen als aus kulinarischen Gründen, verbanden aber auch etlichen Aberglauben damit: So sah man Sellerie in vielen Situationen als unglückverheissend an.

Sellerie ist heute ein beliebtes Küchenkraut und Gemüse in Europa; die gehackten Blätter finden manchmal als Garnierung Verwendung (als Alternative zur Petersilie), aber häufiger lässt man sie zur Geschmacksverbesserung in Suppen oder Saucen mitkochen; zu diesem Zweck ist auch die Wurzel (oft in Kombination mit Lorbeer- oder Boldoblättern, Petersilwurzel und Liebstöckelblättern) geeignet. Die gekochte Wurzel kann man auch als aromatisches Gemüse essen. In England und den USA erfreut sich eine Sellerievarität mit fleischigen Stengeln (Stangensellerie) besonderer Beliebtheit als Gemüse.

Sellerie spielt auch eine besondere Rolle in der kreolischen Küche von New Orleans, wo man Selleriestengel oft in gumbos findet (siehe Sassafras). Selleriefrüchte (oft fälschlich als Samen bezeichnet) weisen ein ähnliches, aber wesentlich stärkeres Aroma auf. Zur einfacheren Dosierung werden sie manchmal gemahlen und mit Salz vermischt (kommerzielles Selleriesalz besteht allerdings oft aus Salz und einem Extrakt aus Selleriewurzel). Die Früchte schmecken etwas bitter und sind deshalb vorsichtig zu dosieren, eignen sich aber gut zum Würzen von gekochtem Gemüse.

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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