Pinot blanc und Pinot Gris, Bekannter als Pinot grigio oder Tokay d#alsace. Die Weine aus den weissen
Verwandten des bekannteren blauen Spätburgunders sind durchaus en vogü. Sie gelten als ideale Begleiter
zum Essen.
Der Grauburgunder: Der Grauburgunder ist eine alte Mutation des
Spätburgunders. Seine Trauben sind tatsächlich rosa-grau wenn sie
reif sind. Er bringt hohe natürliche Zuckergehalte und sehr volle, körperreiche Weine. Die Säure ist niedrig.
Das macht ihn bekömmlich, aber lässt ihn eben auch leicht platt werden, wabbelig-konturlos und
übermässig breit. Weine mit diesem negativen
Ausdruck sind über Jahrzehnte unter dem Zweitnamen Ruländer verkauft worden. Findigen Kellermeistern
kam diese Doppelbenamung zupasse. Sie haben vor 10, 15 Jahren angefangen, den Ruländer früher zu
ernten, damit er eine angenehme Säure behält, und ihn zu einem schlankeren Wein auszubauen. Zur
Unterscheidung wird dieser Typus eben als Grauer Burgunder verkauft. Der Siegeszug der italienischen
Version dieses Weins, der dann übersetzt Pinot grigio heisst, hat auch dem deutschen Grauburgunder
geholfen. In Vergleichstests schneiden die heimischen Weine allerdings fast immer besser ab als die
modische Konkurrenz. Grauburgunder ist vor allem in Baden (Kaiserstuhl), der Pfalz und Rheinhessen
verbreitet. Seine Weine haben oft ein Aroma von sehr reifen Birnen.
Der Weissburgunder: Der Weissburgunder ist dann wieder eine kaum mehr
als 100 Jahre alte Abart des Grauburgunders. Auch er erlebt eine Renaissance. Das hängt vor allem damit
zusammen, dass er seinen wahren Charakter am ehesten als trockner Tropfen zeigt. Süss, # la mode der
sechziger und siebziger Jahre, war er oft ausdruckslos und wenig geschätzt. Er hat eine frischere Säure
als sein grauer Bruder und stellt im kühleren Norden eine sinnvolle Alternative zum Chardonnay dar:
Körperreich, ralativ neutral und gut zum
Holzfassausbau geeignet. Die Weine sind ausgesprochen "weinig" im Duft.
Der Auxerrois: Der Auxerrois gehört nicht wirklich zur Familie der
Burgunder, wird aber wegen seiner Ähnlichkeit gerne dazugerechnet. Er bringt ebenfalls recht neutrale,
breite Weine. Im Elsass, wo die Sorte sehr verbreitet ist, wird er meist mit Weissburgunder (Pinot blanc)
verschnitten.
Weine zum Essen: Zum Essen eignen sich die weissen Burgundersorten
durchgängig. Eben weil sie viel Alkohol und Extrakt mitbringen und weil sie keine übermässigen Aromen
haben, die stören könnten.
Weissburgunder passt hervorragend zu Fisch und Meeresgetier, Grauburgunder ebenfalls, wenn dabei auch
eine Sahnesauce im Spiel ist. Ausserdem kann eine kräftige Grauburgunder Spätlese fast schon an die
Stelle eines leichten Rotweins treten.