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Hülsenfrüchte - Vom Arme-Leute-Essen zum Gaumenschmaus



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  • Erbsen, Bohnen und Linsen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt; es gibt sogar Funde aus der Steinzeit. Hülsenfrüchte stammen ursprünglich aus den Ländern des mittleren Ostens, Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien und sind dort oft heute noch eines der Hauptnahrungsmittel. Bei uns gerieten sie lange Zeit ein wenig in Vergessenheit, aber seit einiger Zeit spielen sie wieder eine grössere Rolle, auch weil ausländische Restaurants Gerichte anbieten, die hier früher nicht bekannt waren.

    Hülsenfrüchte sind lecker und gesund. Sie haben zum Beispiel den höchsten Eiweissgehalt aller pflanzlichen Nahrungsmittel. Bohnen, Linsen und Erbsen können deshalb durchaus Fleisch ersetzen. Einziger Unterschied: Die sogenannte biologische Wertigkeit von tierischem Eiweiss ist höher. Das heisst: Man muss mehr Hülsenfrüchte essen, um so viel essentielle Aminosäuren aufzunehmen, wie Fleisch oder Fisch liefern. Essentielle Aminosäuren kann der Körper nicht selber bilden.

    Hülsenfrüchte enthalten ausserdem viele lebensnotwendige Mineralstoffe und Spurenelemente: unter anderem Kalium, Calcium, Eisen, Zink und Jod und Vitamine, vor allem A, B 1 und B 2. Das ist gut für Blutbildung, Knochenfestigkeit und Nervenstärke.

    Lässt man die Samen keimen, verwandeln Enzyme die Inhaltsstoffe in leichter verdauliche Bestandteile wie Zucker, Proteine und fettlösliche Stoffe.

    Ob man sie zum Keimen bringen oder kochen will - Hülsenfrüchte müssen meistens zuerst in viel Wasser eingeweicht werden. Das dauert etwa zwölf Stunden, und sie quellen dabei auf. Das Einweichen hat zwei Vorteile. Zum einen verkürzt sich die Kochzeit, weil die Samenzellen schon vollkommen von Wasser durchdrungen sind. Zum anderen garen aufgequollene Samen gleichmässiger und platzen nicht so leicht auf. Sie sehen nach dem Kochen also schöner aus.

    Manche Hülsenfrüchte werden in hartem Wasser überhaupt nicht weich, andere erst nach sehr langer Zeit. Deshalb sollte man salzen, wenn das Gericht gar, aber noch warm ist. Kräuter - zum Beispiel Kümmel, Fenchelsamen, Bohnenkraut, Koriander, Senfkörner, Anis, Rosmarin, Kreuzkümmel und Lorbeer - werden die ganze Zeit mitgekocht. Das vermindert die Blähwirkung der Samen. Auch ein Schuss Essig oder Zitronensaft, nach dem Kochen hinzugefügt, schränkt die blähende Wirkung ein. Auslöser der Blähungen sind übrigens Ballaststoffe, die vorwiegend in der Schale von Hülsenfrüchte vorkommen. Schüttet man das Einweichwasser nach dem Quellen weg, vermindert sich die blähende Wirkung auch.

    Rezept: Rainer Mitzes Erbsensuppe

    O-Titel: Hülsenfrüchte - Vom Arme-Leute-Essen zum Gaumenschmaus (Info) http://www.wdr5.de/sendungen/neugier_genügt/manuskript/ne050901erna ehrung_hülsenfrüchte.pdf :Letzte Änder. : 4.09.2005

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