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Leichte Weine (Info)



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  • MMMMM------------------------QUELLE-------------------------------
  • - Kaffee oder Tee,
  • - SWR 11.06.2008
  • - Erfasst von Christina Phil
  • Der Sommer ist die Zeit der leichten Weine. Das ist keine Frage des Gewichts - im Gegenteil: "schwere Weine" mit viel Alkohol sind auf der Waage tendenziell leichter, weil Alkohol einfach weniger wiegt als Wasser. Ob ein Wein als "leicht" oder "schwer" empfunden wird, liegt an ganzen anderen Faktoren.

    Zum ersten ist da der Alkohol. Je weniger davon ein Wein hat, als desto leichter wird er empfunden. Das ist im Grossen und Ganzen wohl auch richtig. Allerdings gilt es da, das richtige Mass zu finden. Weine mit wenig Alkohol laufen leicht Gefahr schlicht "dünn" zu schmecken. Alkohol ist nämlich ein wichtiger Geschmacksträger. Er bringt Aromastoffe erst richtig zur Geltung. Ausserdem wirken Weine, die wenig Alkohol enthalten (und damit auch weniger langkettige Nebenprodukte wie Glyzerin) auch schnell wässrig im Mund. Das ist weniger eine Frage des Geschmacks, als des Gefühls, den sie im Mund hinterlassen. Der Alkoholgehalt ist also wichtig für die Frage, ob ein Wein leicht oder schwer wirkt. Völlig überschätzt wird dabei aber der Vorteil der "Leichtigkeit". Der Unterschied zwischen 11 und 13% Alkohol ist von der Wirkung auf das Hirn so gross nämlich nicht. Erst nach 5 Gläsern kann man von dem "Leichten" einen zusätzlich nehmen. Wer sich darauf einlässt, der trinkt sowieso zu viel.

    Ob ein Wein als leicht oder schwer empfunden wird, hängt entscheidend auch noch von zwei weiteren Faktoren ab: der Säure und dem Extrakt. Wenig Säure lässt einen Wein "schwer" oder sogar "plump" wirken. Ein höherer Säuregehalt wiederum macht einen schweren Wein schlanker. Säure belebt richtig fette Brummer und wirkt ihrer alkohollastigen Art entgegen. Das gilt nicht nur für die Wein- (resp. Äpfelsäure) sondern auch für die Kohlensäure. Ein leichtes Prickeln macht schwere Weine leichtfüssiger.

    Weine mit viel Extrakt (dem was übrigbleibt, wenn man Wasser und Alkohol abzieht) und starken Aromen (auch Holzaromen aus dem Barrique) wirken ebenfalls "gewichtig". Dieser Effekt ist es, der gute deutsche Leichtweine auszeichnet. Sie sind hocharomatisch und leicht, aber nicht dünn. Getragen von der Aromenfülle eines guten Rieslings, können solche Weine sehr vergnüglich sein.

    Auch die Restsüsse spielt eine Rolle. Sehr süsse Weine - Beeren- und Trockenbeerenauslesen oder Eisweine - wirken gewichtig, obwohl sie nur wenig Alkohol haben.

    Wann ein Wein als "schwer" oder "leicht" empfunden wird, hat letztlich auch immer mit den gegebenen Vergleichen zu tun. In Spanien wird diese Frage anders beantwortet als in Deutschland. Wobei sich eine weltweite Angleichung abzeichnet.

    Beispiele für "leichte" Weine: Besonders leicht und trotzdem nicht dünn sind gute und klassische deutsche Kabinett-Weine. Ihr Alkohol kommt nur aus dem Zucker der Trauben. Sie haben aber davon noch nicht so viel wie Spät- oder Auslesen. Vor allem Weine einfacherer Sorten kommen dabei auch geschmacklich "leicht" daher: Gutedel oder Elbling, aber auch Müller-Thurgau, Riesling und Weissburgunder wirken mit ihrer Säure leicht. Moderne "Seccos" sind oft sehr leicht. Fruchtige süsse Riesling-Spätlesen. Aus dem Ausland: Muscadet, Soave, Vinho Verde. Bei den Roten: Trollinger und Portugieser, Bardolino, Beaujolais.

    Experte im Studio: Werner Eckert

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/haushalt/-/id=2244116/nid=2244116/ did=3471410/9bynkb/index.html :Letzte Äend. am: 15.06.2008

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