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Zöliakie/Sprü 1/2
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 Bereits jedes 1000ste Neugeborene ist von Zöliakie betroffen. Damit ist diese Krankheit in Deutschland die 
häufigste Art der Eiweissunverträglichkeit. Tritt sie im Erwachsenenalter auf, wird sie einheimische Sprü 
genannt.
Die Zöliakie, auch gluteninduzierte Enteropathie genannt, ist eine Erkrankung des menschlichen 
Dünndarms. Dabei liegt eine Unverträglichkeit gegen das Klebereiweiss Gluten vor. Gluten ist in Weizen, 
Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer enthalten. Die Ursache der Zöliakie ist nicht eindeutig geklärt. Man geht 
jedoch von einer erblich bedingten Störung oder aber einem Immundefekt aus.
Was passiert bei Zöliakie? Unser Dünndarm hat die Aufgabe, die Nahrung aufzuschlüsseln und die 
einzelnen Nährstoffe über die Schleimhäute aufzunehmen. Um eine optimale Aufnahme zu ermöglichen, ist 
eine grosse Oberfläche der Dünndarmschleimhaut notwendig. Dies erreicht der Darm durch Faltungen, 
Ausstülpungen, sogenannte Zotten, und darauf sitzenden winzigen Flimmerhärchen. Dadurch nimmt 
unsere gesamte Darmoberfläche die enorme Grösse eines Fussballfeldes ein.
Bei Zöliakiebetroffenen werden die Zotten der Dünndarmschleimhaut durch das Klebereiweiss Gluten 
regelrecht zerstört. Der Mediziner stellt in diesem Fall eine sogenannte "Zotten-Atrophie" fest.
Wie wirkt sich die Krankheit aus? Bei der Zöliakie verkleinert sich durch die Zottenschädigung  die innere 
Dünndarmoberfläche. Dadurch wird die Aufnahme von Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen erheblich 
beeinträchtigt, es kommt zu einer unzureichenden Nahrungsausnutzung, die wiederum zu 
Mangelerscheinungen führt.
Aufgrund einer zu geringen Aufnahme von Fetten kommt es häufig zu Gewichtsverlusten und einem Mangel 
an fettlöslichen Vitaminen. Bei Kindern treten Wachstumsstörungen auf. Eine mangelnde Versorgung mit 
dem Spurenelement Eisen sowie den Vitaminen B12 (Cobalamin) und Folsäure führen zu Blutarmut. 
Weitere Kennzeichen einer Zöliakie-Erkrankung sind chronische Durchfälle, ein aufgeblähter
Bauch sowie dünne Gliedmasse.
Wie ist der Verlauf? Die Krankheit verläuft unterschiedlich schwer.
Bei Kindern treten die wenigstens Komplikationen auf. Meist sind Kleinkinder bei der nahrungsumstellung 
von glutenfreier Säuglingsnahrung oder Muttermilch zu glutenhaltiger ERnährung, wie Briessbrei oder 
Zwieback, betroffen. Als mögliche Beschwerden können Durchfall, heller fegglänzendeer Stuhl, ein dicker 
aufgeblähter Bauch, Gewichtsabnahme, Blässe und Müdigkeit auftreten. Bei Erwachsenen kommt es 
zusätzlich zu Zahnschmerzen und fahler Haut. Für die ärztliche Diagnose werden die Vitamine und 
Mineralstoffe im Blut sowie der Fetanteil im Stuhl ermittelt.
Ausserdem werden Antikörper gegen Gluten im Blut bestimmt.
Behandlung von Zöliakie Zur Behandlung von Zöliakie müssen alle Getreidesorten, die Klebereiweiss 
enthalten, gemieden werden. Das bedeutet: sämtliche aus Weizen, Roggen, Hafer und Gerste
hergestellten Produkte wie Brot, Brötchen, Kuchen, Griess, Graupen und Nudeln. Zusätzlich dürfen keine 
Nahrungsmittel mit dem Zusatz von Getreideprodukten, insbesondere Mehl, verzehrt werden. Darunter 
fallen viele industriell hergestellten Fertigprodukte, wie Suppen, Sossen, Konserven, manche Wurstsorten 
oder kakaohaltige Getränke, die Getreidebestandteile enthalten können. Suppen und Sossen werden häufig 
mit Mehl zubereitet, viele Fleischgerichte werden paniert.
Besonders schwerwiegend ist für Zöliakie-Erkrankte wohl der
vollkommene Verzicht auf unsere normalen Backwaren. Statt dessen muss der Betroffene seine Kuchen 
oder Kleingebäcke aus Mais-, Hirse-,
Sojabohnen- oder reinem Stärkemehl unter Zusatz von Eiereiweiss oder
Johannisbrotkernmehl selbst herstellen.
Eine konsequente Ernährung mit glutenfreier Kost lohnt sich jedoch, da sich die geschädigten 
Dünndarmzotten allmählich wieder erholen.
Eine voll-ständige Heilung der Schleimhaut ist allerdings ein
langwieriger Prozess. Daher muss die Diät in der Regel ein Leben lang eingehalten werden. Da es sich bei 
Zöliakle um einen "Defekt im Immunsystem" handelt, muss das Immunsystem unbedingt gestärkt werden. 
Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist daher unbedingt 
notwendig. Einie Mediziner empfehlen auch die regelmässige Verwendung von Brottrunk. Obwohl für die 
Herstellung von Brottrunk Brot verwendet wird, ist das Milchsäure-Gärungsprodukt glutenfrei. Fortsetzung 2
 
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