Jede Stadt und jedes Dorf in Thailand, ob groß oder klein, hat einen Markt. Märkte bilden das Herzstück
der Gemeinschaft - den Ort, an
dem man Waren und Vorräte findet, Informationsbörse und Quelle aller Klatschgeschichten. Ohne sie
hätten die Thailänder einfach weniger Freude am Leben.
Ein Gang über einen Markt im Inneren Thailands ist immer ein Abenteuer. Vor uns eröffnet sich ein
Füllhorn, gießt seinen Inhalt auf den Boden - und meist zwischen unsere Füße: Garnelen
verschiedener Größe und Krebse, erstaunlicherweise noch lebend, Welse und Frösche, die vor Lebenswut
pulsieren. Einen ruhigeren Kontrast bilden erstaunlich frische, saftige und junge Gemüse; ein Stand nach
dem anderen präsentiert verschiedene Sorten Ingwer, junge weiße Galgantwurzeln und Krachai-Knollen.
Siamesische Brunnenkresse,
Choy Sum und Spargel wirken so feucht, frisch und grün wie gerade eben geerntet - ein greller Kontrast zur
drückenden Schwüle, unter
der die Menschen stöhnen. Obst gibt es in atemberaubender Auswahl, von den vertrauten Äpfeln und
Litschis bis zu obskuren rakam und himmlischen, übelriechenden Durian. Frische Kokosnüsse werden
gespalten, ausgeschabt und ausgepresst, und die Eimer quellen über von Eingelegtem, Ingwer, Knoblauch,
Senfgemüse und Bambussprossen.
Es gibt Fertigprodukte wie Currypaste (ein wahrer Segen), frisch am Morgen zubereitet, Garnelenpasten
aus verschiedenen Gegenden Thailands, jede mit ihrem typischen Eigengeschmack, Reis
unterschiedlicher Altersstufen, Regionen und Sorten, Fischsauce und Zuckersäcke der Vorratsspeicher des
Lebens.
In den Gängen des Marktes und entlang der Kanäle findet man überall Stände, die für andere Händler,
Einkäufer und Flaneure fertige Speisen anbieten. Hier kann man eine komplette Mahlzeit erstehen, von
Currys bis zu Suppen und Relishes - Thai-Küche leicht gemacht.
Während man diese praktischen Einkäufe tätigt, nimmt man schon den einen oder anderen Bissen zu sich
...
Solche Speisen sind stark gewürzt, hier findet man keine seltenen, fein abgestimmten Zutaten, sondern
derbe, kräftige, grob angerichtete. Die Aromen sind durchdringend und roh, es fehlt nur noch eine kleine
Schale Reis zum Anmischen.