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Rose (Rosa damascena Miller) [2/2]



Für 1 Rezept (Fortsetzung Rose) Etymologie:

Der Name lässt sich nur bis griechisch rhodon (vgl. rhododendron "Rosenbaum") zurückverfolgen. Die Pflanze war bereits im bronzezeitlichen Griechenland bekannt, da sie in der Odysseia auftritt (siehe Mohn über die homerischen Epen). Der Ursprung des Namens ist wahrscheinlich eine heute untergegangene Sprache Kleinasiens, lässt sich aber heute nicht mehr mit Sicherheit ausmachen. Armenisch vard "Rose" bzw. der levantinischen Frauennamen Warda haben denselben Ursprung.

Sanskrit shatadalaa bedeutet "hundert Blueten" und vrittapuspa "runde Blume". Die Bezeichnung Attar (auch Otto geschrieben) für Rosenöl geht auf persisch 'atar "Parfüm" und arabisch 'itr "süss riechen" zurück.

Die Rose ist als duftende Gartenpflanze allgemein bekannt und beliebt (wenngleich die für den Garten gezüchteten Sorten oft nur einen kümmerlichen Duft zeigen), hat jedoch auch ihre kulinarischen Meriten. In der europäischen Küche fristen Rosenprodukte zwar vergleichsweise ein Schattendasein, doch braucht man Rosenwasser zum Aromatisieren von Marzipan (siehe Mandel) und setzt es auch gelegentlich Erfrischungsgetränken zu. Weiters gibt es Rosenlikör, und mit Rosenblueten aromatisiereter Wein erfreute sich bei den alten Römern grosser Beliebtheit (siehe auch Silphion).

Von grosser Bedeutung ist das Rosenöl (Attar) in West- und Zentralasien, wo man es für zahllose Süssigkeiten verwendet. So lösen Türken in ihrem Kaffee (siehe auch Cardamom) gerne etwas locoum auf, ein sehr süsses, gummiartiges Konfekt mit starkem Rosenaroma. In Persien aromatisiert man Honig und Marmeladen mit Rosenblueten. Marzipan, mittlerweile schon fast eine europäische oder besonders deutsche Spezialität, hat seinen Ursprung ebenfalls im mittelöstlichen Raum (siehe Mandel).

Rosenduft spielt in vielen islamischen Ländern eine gewisse, zumeist auch kultische Rolle. Im arabischen Raum verwendet man Rosenduft oft zur Verbesserung der Raumlauft; in der Küche findet man Rosenblueten dagegen seltener, allerdings sind sie eine der unzähligen Zutaten zur marokkanischen Gewürzmischung ras el hanout (siehe Kubebenpfeffer).

In Nordindien verwendet man Rosenwasser oft, um auf Milch basierenden Süssspeisen ein besonderes Aroma zu verleihen: Käsebällchen werden frittiert und mit Sirup übergossem (gulab janum), in Sirup gekocht (ras gulla) oder in eingedickter Milch serviert (ras malai); in allen Fällen können vor dem Servieren einige Spritzer Rosenwasser darübergesprenkelt werden. Als (teure) Alternative dazu bietet sich auch Safran an, während besonders in Südindien Rosenwasser gerne durch das recht ähnlich duftende Pandanuswasser ersetzt wird.

Bei Touristen in Indien ist das Joghurtgetränk lassi sehr beliebt; in seiner einfachsten Form besteht es nur aus Wasser, Joghurt und Zucker und wird immer gekühlt (am besten mit Eis) getrunken. Eine sehr übliche Art Lassi ist mit etwas Rosenwasser aromatisiert (gulabi lassi); eine ausgesprochene Spezialität ist makhaniya lassi oder Butterlassi, das mit Safran gewürzt ist und jedem Besucher der schönen Stadt Jodhpur in Rajasthan in Erinnerung bleiben wird. Weniger üblich sind die salzigen Versionen (namkin lassi), die man am ehesten im Punjab und in Gujrat findet; jeera lassi ist eine Mischung aus Joghurt, Wasser, Salz und etwas vorgeröstetem und gemahlenen Kreuzkümmel, das ich wesentlich erfrischender fand als die süssen Varianten.

Quelle: http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/index.html

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