Weizenschrot, Roggenschrot, Sonnenblumenkerne, Sesam und Weizenmehl in einer grossen Schüssel
mischen.
Buttermilch langsam (und nur lauwarm) erwärmen. Hefe, Rübenkraut und Salz unter ständigem Rühren
hinzufügen.
Erwärmte Buttermilch über das Körnergemisch geben und beides vermengen. Menge in eine gefettete und
mit Mehl bestäubte Kastenform geben.
2 3/4 Stunden im Heissluftherd bei 130 Grad Celsius backen.
Anschliessend mit Alufolie abdecken und 2 weitere Stunden im abgeschalteten Herd stehen lassen.
Infos:
Herbert Schmitt: Kaum ein Brot ist so weit über die Grenzen seines
Herkunftsgebebietes hinaus so bekannt geworden wie das Pumpernickel, jenes schwarze Brot aus dem
Herzen Westfalens. Man liebt es oder schüttelt sich und bedauert die armen Menschen, die es essen.
So schrieb 1556 der niederländische Humanist Justus Lipsius, wenig angetan über das westfälische
Pumpernickel: "Wenn du die Farbe, das
Gewicht, die ganze Gestalt gesehen hättest, Du hättest es abgeschworen, dass es Brot sei. Es ist
schwarz, grob, herbe und zu Klötzen von vier oder fast fünf Fuss Länge geformt, die ich nicht hätte
aufheben können. Armes Volk, das seine eigene Erde essen muss!" Aber auch Voltaire sprach von "einem
harten, klebrigen Stein".
Konnte es weiland Lieselotte es am Hofe des Sonnenkönigs kaum abwarten, dass der
Pummpernickelnachschub den Weg nach Versailles fand, verstieg sich der Spoetter Georg Christoph
Lichtenberg zu einer solch bösartigen Verleumdung gegen das Westfalengold, dass wir ihm wünschen
möchten, dass er bis zum jüngsten Gericht täglich trockenes Pumpernickel beissen müsste, beschrieb er
seine Begegnung mit dem Pumpernickel auf folgende Weise:
" ... es ist beinahe, als wenn man das liebe Korn roh ässe. Ich habe es oft versucht und liess mir ein Stück
geben, das etwa 20 Bauernbissen enthalten mochte. Ich biss etwas mit einer ernsthaften Miene ab. Sollst
Du das Brot, so wie es Gott geschaffen hat, nicht essen können, das Brot, das den hiesigen
Bauermädchen die schöne Haut, die Munterkeit und das feste Fleisch gibt? sage ich und fing an, es mit
meinen Zähnen zu mahlen, denn das fehlt ihm. Ich kaute fort, es war entsetzlich. Zuweilen geriet ich über
dem Kauen in ein Lachen und gab die neunzehneinhalb Bissen den Pferden, zuweilen machte andächtige
Betrachtungen: Was muss das für ein Gott sein,
der Mädchenfleisch aus diesen Sägespänen macht!" Soweit Lichtenberg. Vergessen wir rasch die
Sägespäne und erinnern wir uns nur an die Wirkung die schöne Haut der Mädchen betreffend.
Mag es jeder selbst überprüfen und das Brot nachbacken.