Backen

Wie wirken Zusatzstoffe bei der Brotherstellung?



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NACH EINER INFO VON

  • - Institut für Ernährungs
  • - wissenschaft der Justus-
  • - Liebig-Uni Giessen
  • - Juni 1994
  • - notiert von Rene Gagnaux
  • Schon früher wurde der Brotteig mit Zusätzen versehen, um das Brotbacken zu erleichtern und das Brot vor Verderb zu schützen. Braumalz, Essig, Sauermilch oder Kartoffeln waren die "Zusatzstoffe" alter Art. Heute werden Zusätze, die ausschliesslich technologischen Zwecken dienen, von Brotherstellern verwendet, um ganzjährig eine gleichbleibende Qualität zu sichern und das Brot vor frühzeitigem Verderb zu schützen. Insgesamt dürfen 26 natürliche oder naturidentische Zusatzstoffe folgender Gruppen zur Herstellung eingesetzt werden:

    Emulgatoren In Weizenteigen schliesst ein Gerüst aus Klebereiweiss, Stärke und Fettbestandteilen das durch die Hefegärung entstandene Gas in kleinste Bläschen ein und bildet die poröse, lockere Krume des Brotes. Emulgatoren verbessern den Zusammenhalt von Kleber und Stärke, dadurch erhöht sich die Gärtoleranz des Teiges, das Brot wird grösser, die Krume erhält eine feinere Porung und wird nicht so schnell hart.

    Konservierungsstoffe Im Gegensatz zum ganzen Brotlaib schimmelt Schnittbrot innerhalb weniger Tage. Konservierungsstoffe können den Schimmelbefall hinauszögern.

    Trennmittel Trennmittel verhindern ein Verklumpen der Mehle und der daraus bereiteten Teige.

    Säuerungsmittel Roggenmehl wird erst durch die Säuerung backfähig. Im klassischen Sauerteig sorgen Bakterien für die nötige Säurebildung. Möglich ist auch eine künstliche und schnellere Säuerung der Teige durch Säuerungsmittel wie Milchsäure und Acetate. Ein Zusatz von Calciumacetat zu Weizenbrot beugt dem Verderb durch fadenziehende Bakterien vor.

    Stabilisatoren Brot bleibt länger frisch, wenn bei der Teigbereitung eine bestimmte Wassermenge in das Mehl eingeknetet wird. Kann das Mehl die nötige Wassermenge nicht binden, so lässt sich durch die Zugabe von Guar- oder Johannisbrotkernmehl die Wasseraufnahme erhöhen. Neben der verbesserten Frischhaltung und saftigeren Krume verlängert sich die Mindesthaltbarkeit des Brotes.

    Mehlbehandlungsmittel Nach dem Vermahlen müssen Weizen- und Roggenmehle noch wenige Wochen reifen, um ihre vollen Backeigenschaften zu erreichen. Ein Zusatz von Ascorbinäure verkürzt die Reifungszeit auf 2 Tage. In Weizenmehlen sorgt sie zusätzlich für einen stärkeren Kleber. Der Teig wird fester und lässt sich leichter maschinell verarbeiten. Cysteinhydrochlorid erweicht dagegen die Klebereiweisse. Brötchen beispielsweise werden grösser, da der Teig vom Treibgas leichter gelockert werden kann.

    Schriften:

    Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Wirkung von Zusatzstoffen bei der Brotherstellung. AID-Verbraucheraufklärung, 5-6, Juni, 1994

    Plasch G.: Herstellung und Wirkung von Zusatzstoffen bei der Herstellung von Backwaren. Getreide, Mehl und Brot 47(5), 20-23, 1993

    Sauer H.: Beeinflussung der Brotqualität durch den Einsatz von Backmitteln. Brot und Backwaren 35(3), 59-60, 1987

    Stichworte

    Backen, Brot, Info

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