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Info: Süssstoff liefernde Pflanzen (Teil I)



Für 1 Info

SÜSSSTOFF IN DER WURZEL

  • - Glycyrrhiza glabra
  • - Süssholz, Lakritzpflanze
  • - (Fabaceä)
  • SÜSSSTOFF IN BLÄTTERN

  • - Stevia rebaudiana
  • - (Asteraceä)
  • SÜSSSTOFF IN SAMEN

  • - Thaumatococcus daniellii
  • - (Marantaceä)
  • SÜSSSTOFF IM FRUCHTFLEISCH

    VON BEEREN

  • - Dioscoreophyllum cumminsii
  • - Serendipity Beeren
  • - (Menispermaceä)
  • Süssstoff in der Wurzel Glycyrrhiza glabra Süssholz, Lakritzpflanze Die im Mittelmeerraum beheimatete, bis China verbreitete und auch bei uns vorkommende ausdauernde Staude breitet sich mit unterirdischen Ausläufern aus und besitzt eine kräftige, holzige gelbe Wurzel. Mehrere liegende Stengel tragen gefiederte Blätter, aus deren Achseln gestielte, etwas kopfige Trauben violetter oder gelblich-weisser Schmetterlingsblueten entspringen. Die Früchte (Hülsen) sind zwischen den 3-5 Samen jeweils etwas eingeschnürt. Schon zu Beginn des Mittelalters nutzte man die süss schmeckenden Wurzeln, weshalb Süssholz auch bei uns angebaut wurde. Heute wird es für offizinelle Zwecke und für die Süsswarenindustrie in Spanien, Italien, Türkei, Syrien und Russland kultiviert. Glycyrrhiza-Wurzeln werden im Herbst geerntet, zu Brei gekocht und filtriert. Der eingedickte klebrige Saft, "Lakritz" genannt, erstarrt in Formen zu schwarzbraunen Stücken. Ihr Süssstoff ist das Glykosid Glycyrrhizin, eine Ringverbindung, die aus Glyccyrrhizinsäure und 2 Molekülen Glucuronsäure besteht und etwa die 50fache Süswirkung der Saccharose besitzt. Wegen seines nicht jedermann zusagenden Eigengeschmackes eignet sich Süssholz allerdings nicht als Zuckeraustauschstoff. Es wird in Hustenmitteln, zu Lakritzwaren, Kautabak und als Zusatz zu manchen Biersorten (Porter und Ale) verwendet.

    Süssstoff in Blättern Stevia rebaudiana Die in Paraguay beheimatete Pflanze ist ein ca. 50 cm hohes einjähriges Kraut mit gegenständigen kleinen lanzettförmigen Blättern und weissen Bluetenkörbchen in endständigen Trugdolden. Sie war von den Indianern wegen der ungewöhnlichen Süsskraft ihrer Blätter, die sie zum Süssen von Mate-Tees gebrauchten, schon seit Jahrhunderten genutzt worden, blieb aber den Weissen bis 1887 unbekannt. Getrocknete Blätter sollen sich jahrelang aufbewahren lassen. Der süsse Inhaltsstoff, der die 300fache Wirkung der Saccharose besitzt, wurde als ein Glykosid, Steviosid, erkannt, das aus dem Alkohol Steviol und 3 Molekülen Glucose besteht. Es enthält keinen Stickstoff. Kulturversuche in Paraguay erbrachten 1000 kg trockene Blätter pro ha, die etwa 60 kg Steviosid ergaben.

    Süssstoff in Samen Thaumatococcus daniellii Bei dieser in den westafrikanischen Küstenländern vorkommenden Staude sind es die Samen der hartfleischigen Beeren, die den Süssstoff liefern. Thaumatococcus wird häufig, z.B. in Nigeria, in Gärten angepflanzt, um einerseits die langspateligen Blätter als Verpackungsmaterial von Nahrungsgütern auf dem Markt zu verkaufen, andrerseits um die je 3 Samen der aus 3 Fruchtblättern gebildeten Schliessfrüchte zum Süssen von Tee, Brot und Palmwein zu nutzen. Die die Süssempfindung auslösenden Stoffe der Samen sind als "Thaumatin I und II" erkannt worden. Werden die Samen gekaut, so verspürt man einen süssen Geschmack, der 1 Stunde oder länger anhält und sauren Speisen und Getränken eine angenehme Süsse verleiht. Die Süsskraft von Thaumatin I und II ist ca. 1600mal stärker als die von Saccharose, geht aber beim Erhitzen auf 60-75íC in saurer Lösung verloren.

    Süssstoff im Fruchtfleisch von Beeren Dioscoreophyllum cumminsii Serendipity Beeren Eine in Waldgebieten ganz Mittelafrikas anzutreffende Liane ist Dioscoreophyllum, die bis zu 4,5 m lang wird, aus essbaren Wurzelknollen hervorgeht und herzförmig gezähnte Blätter trägt. Ihre an Weintrauben erinnernde Fruchtstende mit 50-100 roten Beeren besitzen in ihrem schleimigen Fruchtfleisch ein basisches Protein "Monellin", dessen Süsskraft ca. 2000mal intensiver als Saccharose ist.

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