Die Zwiebel (Alium cepa L.) ist eine unserer wichtigsten und wertvollsten Würzpflanzen. Sie zählt zu den
ältesten Kulturpflanzen und soll aus den asiatischen Steppengegenden stammen.
Die Römer brachten sie im 1. Jhrdt. n. Chr. nach Germanien. Hier fand sie aber erst seit Ende des
Mittelalters grössere Verbreitung, denn es galt bei den Rittern als unfein sie zu essen, sie roch einfach zu
stark, nach damaligem Geschmack. Im Volkstum spielte sie noch eine andere Rolle. Um sich z.B. vor
Seuchen zu schützen hängt man sie in machen Gegenden in den Stall.
Kaum zu glauben, aber die uns zu Tränen rührende Zwiebel gehört zu der Familie der Lilien. In unserer
Küche ist sie neben Salz das wichtigste Gewürz. Einziger Negativpunkt: sie rührt zu Tränen.
Dafür sorgt das enthaltene ätherische Öl, das sie vor Pilzbefall und Kleintieren schützt. Kleine Abhilfen
gegen Tränen sind das Übergiessen kurz vor dem Schälen mit kochendem, oder das Schälen unter
fliessendem Wasser. Beim Kleinschneiden das Messer dann immer wieder in kaltes Wasser tauchen.
Manche Leute benutzen beim Schneiden auch eine Skibrille. Es gibt zahlreiche Sorten, aber die
bekannteste ist die Saat- oder Küchenzwiebel. Zwiebeln werden das ganze Jahr
über angeboten. Ab September beginnt die hiesige Ernte. Frühlings-,
Lauch- oder Bundzwiebeln gibt es in der Zeit von April bis August.
Sieben Zwiebeln und ihre Verwendung im Überblick:
* Küchenzwiebel - unsere gelbbraune Alltagszwiebel ist die schärfste
ihrer Art. - zum Würzen von Fleischteigen, Suppen und Saucen.
* Frühlingszwiebel - Eine kleine Zwiebel, die im Bund mit Grün
angeboten wird. Bei ihr kann man bis auf das Wurzelende alles essen.
Roh in Salat oder Quark.
* Gemüsezwiebel - Die grösste der Familie wiegt zwischen 250 und
600 g. Sie schmeckt mild und leicht süss. - Ideal zum Füllen oder
überall dort, wo viele Zwiebeln gebraucht werden, z.B. Zwiebelkuchen.
* Weisse Zwiebel - eine sehr aromatische und saftige Zwiebel, die
nicht allzu scharf schmeckt. - roh in Salaten oder auf Mettbrot.
* Schalotte - Hier sitzen 2-3 Zwiebelchen unter einer rötlich-braunen
Schale. Sie sind sehr fein und würzig im Geschmack. - gut zum
Einlegen in einem süss-sauren Sud. Passt zu Fisch- und
Fleischgerichten.
* Perlzwiebel - etwa haselnussgrosse Zewiebel, wird überwiegend von
der Industrie zu Mixed Pickles oder anderen Sauerkonserven verarbeitet. - in Salaten oder als Beilage, z.B.
beim Fondue.
* Rote Zwiebel - ähnelt der weissen Zwiebel. Gibt durch ihre Farbe
Salaten eine leicht exotische Note. - da die Farbe beim Erhitzen
verloren geht, nur roh in Salaten verarbeiten.
In der Zwiebel steckt Gesundheit. Auch die Naturheilkunde setzt sie gerne ein, denn sie enthält Antibiotika,
die uns vor Krankheiten (z.B. Entzündungen) schützen. Ausserdem verhindert regelmässiger Genuss durch
das enthaltene Senföl Magen-Darm-Verstimmungen, ihr
Saft bekämpft Husten. Darüber hinaus enthalten ihre vielen Vitamine (A, B1, B2, C) unseren Körper
lestungsfähig. Der Vitamingehalt ist mit 40mg/100 sehr hoch.
Lagerung und Verarbeitung Achten Sie beim Kauf darauf, dass sie nur pralle und trockene Zwiebeln
bekommen. Die Knollen dürfen sich nicht weich anfühlen oder grüne Spitzen haben. Wenn sie eine
Zwiebeltüte schütteln, dann muss es rascheln. In einem Plastikbeuten haben sie nichts verloren. Darin
schwitzen sie nur, und werden feucht und schimmeln. Zwiebel sollten mindestens zwei trockene
Aussenhäute haben. Wichtig: Sortieren Sie
angefaulte Zwiebeln immer sofort aus, sie stecken die anderen sonst an. Sie muss trocken, kühl und
dunkel gelagert werden. So hält sie einige Wochen. Lauch- oder Bundzwiebeln müssen sehr schnell
verbraucht werden, da sie sich nicht lange halten.
Stehen geschnittene Zwiebeln zu lange an der Luft werden sie braun und bitter. Deshalb immer erst kurz
vor Gebrauch zerkleinern. Vermischen Sie sie bei rohen Salaten immer so schnell wie möglich mit der
Sauce. Beim Dünsten immer gut rühren und auf die Farbe achten.
Zwiebeln sollen nur glasig aussehen, denn braune schmecken bitter.