Nachtisch, Information

Wie Gerichte zu ihren Namen kamen: Arme Ritter (Info)



Für 2 Portionen

Zutaten

  • 1 Info
  • von Bernd Ax
  • MMMMM---------------------Arme Ritter:----------------------------
  • 4 Scheib. Weissbrot vom Vortag, dick
  • 3 Eier
  • 1/4 l Milch
  • 1 Spur Salz
  • Pfeffer adM
  • 1 EL Butterschmalz
  • Zimt
  • Zucker
  • MMMMM------------------------QUELLE-------------------------------
  • - Servicezeit: Essen &
  • - Trinken - Kostprobe,
  • - WDR 07.09.2007
  • - Erfasst von Christina Phil
  • Es ist ein einfaches Gericht - der "Arme Ritter". Doch woher stammt die Bezeichnung, woher das Rezept? Wir machen eine Zeitreise ins Mittelalter und entdecken dabei auch schmackhafte Variationen, zum Beispiel die "Versoffene Jungfrau".

    _Aufgepepptes Brot_ Im Mittelalter traf man sich zu Ritterspielen und Gauklermärkten. Während sich die edlen Ritter damals an grossen Tafeln ihren Wanst vollschlugen, blieb für die niederen Knappen häufig nur ein altes Graubrot bei den Marktfrauen übrig. Um dies ein wenig gehaltvoller zu machen, wurde es in eine Mischung aus Milch oder Rahm und Eiern getunkt und schliesslich in Butterschmalz angebraten. Fertig war der "Arme Ritter" - oder auch die "Güldene Schnitte", wie dieser Happen dank seiner goldgelben Farbe lange Zeit genannt wurde. Zucker und Zimt, Pflaumen- oder Apfelmus oder auch Honig und Kräuter verfeinerten den "Armen Ritter".

    Heute verwendet man meist Weissbrot zur Zubereitung.

    _Arme Ritter schon bei den Römern_ Ob es sich bei der Namensfindung so wie überliefert zugetragen hat, kann allerdings nur vermutet werden, denn laut zuverlässiger Quellen taucht die Bezeichnung "Armer Ritter" für dieses Gericht erst vor knapp 250 Jahren auf - und da dachte kaum noch einer an Ritter, Burgfräulein und ähnliche Herrschaften.

    Ein ähnliches Rezept hatten auch schon die Römer erfunden. Brot, eingetaucht in Milch und in Öl gebraten, so hat es Marcus Gavius Apicius zuerst niedergeschrieben. Er nannte die Speise "aliter dulcia" - die etwas andere Süssigkeit.

    _Andere Länder - andere Namen_

    Kopiert oder vielleicht einfach nachempfunden haben die Rezeptur dann die Völker der Welt: In England heissen die Brotscheiben "Poor Knights" - also ebenfalls "Arme Ritter". Bei den Amerikanern werden sie als "French Toast" verkauft. Die Franzosen hingegen nennen das Gericht "Pain Perdu" und die Spanier "Torrigas", die Österreicher "Povesen", und bei den Portugiesen werden in der Weihnachtszeit gern "Rabanadas" zubereitet.

    Rezept "Armer Ritter", Zutaten für zwei Portionen:

    * Eier und Milch in einer breiten Schale gut verquirlen und würzen. * Schmalz in einer Pfanne zerlassen. * Brotscheiben von beiden Seiten in die Ei-Mischung tauchen und in das heisse Fett legen. * Von beiden Seiten goldgelb anbraten. * Zum Beispiel mit Zimt und Zucker bestreuen und sofort servieren.

    Rezeptvariationen: Natürlich gibt es - wie bei vielen anderen volkstümlichen Gerichten - auch beim "Armen Ritter" allerlei Variationen, zum Beispiel die "Versoffene Jungfrau". Hierbei werden die Brotreste statt in Milch und Ei in mit Zimt, Nelken und Zitronenschale gewürztem Rotwein getränkt. Dann noch in Zucker und Zimt gewälzt und wieder angebraten - ein Glühwein zum Reinbeissen.

    _Weitere Beiträge aus der Serie "Wie Gerichte zu ihren Namen kamen"_ * http://www.wdr.de/tv/service/essentrinken/inhalt/20061208/b_5.phtml Strammer Max (Servicezeit: Essen & Trinken vom 8. Dezember 2006)

    * http://www.wdr.de/tv/service/essentrinken/inhalt/20061027/b_4.phtml Fürst-Pückler-Eis (Servicezeit: Essen & Trinken vom 27. Oktober 2006)

    * http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20050103/b_5.phtml Waldorfsalat (Servicezeit: Kostprobe vom 3. Januar 2005)

    http://www.wdr.de/tv/service/essentrinken/inhalt/20070907/b_4.phtml

    :Letzte Äend. am: 21.09.2007

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