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Weine aus dem Elsass (Info)



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  • MMMMM------------------------QUELLE-------------------------------
  • - Kaffee oder Tee,
  • - SWR 20.02.2008
  • - Erfasst von Christina Phil
  • Das Elsass ist unter den französischen Weinanbaugebieten das mit Abstand "deutscheste". Und das hat damit zu tun, dass diese Region jahrhundertlang im Mittelalter unter deutschem Einfluss stand, aber vor allem auch zwischen 1871 und 1918 zu Deutschland gehörte und in dieser Zeit der Wiederaufbau der Weinkultur nach der Reblausplage stattfand. Damit wurden schlicht die Sorten wieder gepflanzt, die eben in Deutschland üblich waren.

    Der Weinbau ist natürlich auch links des Rheins viel älter: die Kelten, danach die Römer, die Mönche des Mittelalters, sie alle haben entlang des Rheins in allen Regionen Wein angebaut und ganz langsam eine Weinkultur entstehen lassen. Zeitweise waren im Elsass doppelt so viele Flächen unter Reben wie heute. Mit 15.000 Ha ist die Anbaufläche in etwa so gross wie die Badens. Die Weinberge erstrecken sich mehr als 100 km lang von der Strassburger Gegend bis Mulhouse. Das Zentrum ist die Gegend von Colmar. Die Vogesen im Westen schützen die Weinberge vor Wind und Regen. Die Winter sind eher kalt, die Sommer heiss und trocken.

    _Rebsorten_ Der Riesling führt die Rebsortenstatistik an, (ca. 1/4 der Fläche), es folgen Weissburgunder, Gewürztraminer, und Silvaner. Danach erst kommt (mit ca. 10% Flächenanteil) die einzige Rotweinsorte, der Spätburgunder. Der Grauburgunder wird auch als Tokay d'Alsace bezeichnet, obwohl er mit dem Tokajer nichts zu tun hat.

    _Die Qualitäten_ Da gilt im Elsass das französische System. Das heisst: es gibt Landweine, Qualitätsweine und "Cru"-Weine. Die Landweine - eher selten - dürfen auch aus Sorten wie Gutedel und Müller-Thurgau hergestellt werden, die für die Qualitätsweinproduktion nicht zugelassen sind. Die AOC-Weine, tragen in der Regel Rebsortenbezeichnungen. Die Grand-Cru-Weine stammen von 51 festgelegten Weinbergen. Käfferkopf, Hengst, Spiegel oder Bruderthal, es gibt einen erstaunlich grossen Anteil an Grand-Cru-Lagen für ein eher kleines Gebiet (mehr als 10% der Fläche). Da aber nur vier festgelegte Reb-Sorten unter dieser Bezeichnung auf den Markt gebracht werden dürfen, machen letztlich Grand-Cru-Weine nur ca. 3% der Erntemenge aus. Einen eigenen Qualitätsweinstatus haben die Cremant d'Alsace - Winzersekte.

    Neben dieser klassisch-französischen Qualitätspyramide gibt es noch eher an die deutschen Gebräuche angelehnte Bezeichnungen wie "Vendange Tardive" (Spätlese) und "Séléction de Grains nobles" (Beerenauslese). Diese Begriffe werden neben den anderen gebraucht, nicht anstatt.

    _Der Edelzwicker_ Ist eine eher historische Qualität. In den siebziger Jahren der "In-Wein" der Deutschen Schickeria, ist er in dieser Funktion vom Pinot Grigio abgelöst worden und weitgehend vergessen. Es handelte sich um einen Verschnitt der besseren Sorten aus dem Elsass. Einem Wein, der sich historisch fast zwangsläufig daraus ergeben hat, dass früher meist verschiedene Sorten im Weinberg standen. Nach dem die Deutschen kein Interesse mehr zeigten, wird er kaum noch produziert.

    Der grösste Elsässer Betrieb ist die Winzergenossenschaft in Eguisheim. Unter dem Markennamen "Wolfberger" setzt sie etwa 10% der gesamten Produktion der Region ab.

    Weinfreunde schätzen am Elsass seine opulenten, fast barocken Weine. Es gibt keine Süsse-Angaben auf dem Etikett! Und das hat zur Konsequenz, dass elsässische Wein oft als trocken gelten, es aber oft nicht sind. Im Gegenteil: gerade die Grand-Cru-Weine haben neben viel Alkohol oft auch noch erheblichen Restzucker. Das spricht für die Reife der Trauben, aber die Weine sind doch manchmal arg schwer und breit. Ein Klassiker der französischen Lebensart ist der elsässer Gewürztraminer zur Gänseleber.

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/haushalt/-/id=2244116/nid=2244116/ did=3032894/176tyme/index.html :Letzte Äend. am: 2.03.2008

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