_Löwenzahn gehört in den Topf und nicht in die Tonne_ Für Gartenliebhaber bedeutet Unkraut vor allem
eines: Arbeit.
Schnell und hartnäckig breiten sich Brennnessel, Löwenzahn und Vogelmiere in der Beet-Idylle aus. Dabei
sind viele der so genannten
Unkräuter reich an Vitaminen und Mineralstoffen und damit gesund und aromatisch.
In der französischen Küche sind die Störenfriede seit Jahrhunderten fester Bestandteil. Und nun feiern die
kostenlosen Delikatessen auch an hiesigen Küchenherden eine Renaissance.
An sich sind Unkrautpflanzen nützliche Gewächse, sie haben eine wichtige Funktion für das Gleichgewicht
der Natur: Sie dienen
Kleintieren als Nahrung und Lebensraum.
Kräuter-Sammler benötigen keine teure Ausrüstung. Ein Korb oder
eine Tüte reichen aus. Bei der Standort-Auswahl ist allerdings
Vorsicht geboten. Weinberge, Feld- und Strassenränder eignen sich
nicht zum Sammeln von Wildkräutern. Spuren von chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln und
Autoabgasen könnten sich in den Pflanzen abgelagert haben. Auch bei einer abgelegenen Wiese gilt:
Nicht am Rand sammeln, sondern immer mittendrin.
Blueten und Blätter pflückt man am besten vormittags, nach dem Morgentau. Wer die aromatischen
Pflanzen trocknen oder einlegen möchte, sollte diese nicht nass pflücken. Wildkräuter, die bei Regen
geerntet werden, sollten am gleichen Tag verarbeitet werden.
Im Idealfall sind die zwei Tage vor einer Sammelaktion sonnig und trocken. Für die Zubereitung von Salaten,
Suppen und Brotaufstrichen eignen sich vorwiegend junge Pflanzen. Sammler sollten darauf achten, dass
die Pflanzen keine verklebten Blätter, keinen Schädlingsbefall und keine braunen Flecken haben.
Wenn die Pflanzen nicht eindeutig zu bestimmen sind: Finger weg!
Wenn etwa Bärlauch mit dem giftigen Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen verwechselt wird, kann dieser
Irrtum lebensgefährlich sein.
Rezepte:
Salat mit Giersch und Rosmarin Brennnesseln mit Feta-Käse
Vogelmiere im Aufstrich Löwenzahn in Dijon-Senf
Kapern aus Knospen Pfefferminz-Chutney