Aus: Henriette Davidis, Praktisches Kochbuch
: Nachdruck der Erstausgabe von 1844
Nachdem der Zucker geläutert, lege man die ganz sauber gepflückten Erdbeeren hinein, nehme den Topf
vom Feuer, fülle mit dem Löffel den Zucker darüber, da selbst durch behutsames Umrühren die Früchte
leiden, und stelle den Topf hin. Am andern Tage lasse man sie heiss werden und stelle sie wieder in
demselben Topfe hin bis zum folgenden Tage und wiederhole das Heissmachen noch einmal, ohne zu
rühren. Nach dem Erkalten fülle man die Erdbeeren in Gläser, und sollte der Saft noch des Einkochens
bedürfen, so setze man ihn noch ein wenig aufs Feuer, giesse ihn kalt darüber und richte sich weiter nach
Nr. S1 (Regeln beim Einmachen).
Unter allen Früchten aber sind Erdbeeren am ehesten zur Gärung geneigt, weshalb hierbei folgendes zu
beachten ist: Nach Verlauf von
8 bis 14 Tagen stelle man das mit Blase versehene Glas in einen Topf mit kaltem Wasser, etwas Heu
darunter gelegt, aufs Feuer, lasse das Wasser langsam erwärmen und zum Kochen kommen und dann in
dem Wasser erkalten.
Ein fingerlanges Stück eingemachter ostindischer Ingwer, in Stückchen geschnitten, mit den rohen
Erdbeeren in den Zucker gelegt und mit eingemacht, ist ein vorzügliches Mittel, die Früchte zu
konservieren.