Die Kinder fiebern Ihnen schon entgegen, im Elsass sind sie schon wieder eröffnet, es ist wieder die Zeit
der Weihnachtsmärkte. In der Luft hängen Gerüche von Gühwein, Bratwurst und Wachs. Die Verkäufer
stehen hinter ihren Ständen preisen die Weihnachtsgeschenke und man ist von der zauberhaften
Stimmung ganz hin und her gerissen. Die Hände und die Füsse sind durchgefroren und um sie wieder
warm zu bekommen, hilft nur eines: einen Glühwein
trinken! Ganz ehrlich, ohne Glühwein wäre die ganze Stimmung nur halb so gut.
Ich kann Ihnen auch verraten, Sie brauchen gar keine Angst vor dem Alkohol zu haben. Normalerweise
liegen die Glühweine zwischen 9 und 10 % Volumenprozent Alkohol, aber wenn er noch ein bisschen
kocht, verdunstet der Alkohol immer mehr.
Meist werden heute die Glühweine fertig aus Flaschen oder Tetrapacks angeboten. Eine bekanntes
Weinfachmagazin hat in seinem aktuellen Heft die Glühweine blind verkostet und vier Fünftel der
Produktion für gut befunden. Dass die teureren die besseren sind, hat sich dabei nicht bestätigt. In jeder
Preislage waren sehr gute Glühweine vertreten.
Bei uns zu Hause machen wir den Glühwein immer selbest und aus Erfahrung kann ich sagen, dass ein
guter Rotwein sich immer bezahlt macht.
Ich lasse den Rotwein mit in Würfel geschnittenen Orangen und einer Zitrone heiss werden (nicht kochen).
Ganz wichtig sind natürlich die Gewürze, wie Nelken, Zimtstangen, Kardamon und Kandiszucker. Wenn
alles zusammen gut erhitzt ist, ist für mich das "i-Tüpfelchen" den
Wein mit einer Orangen- und Zitronenschale zu aromatisieren. Sie
nehmen dafür ein Stück der Schale und knicken es über dem Topf.
Hierbei parfümieren die ätherischen Öle den Wein.
Übrigens sollten Sie auf keinen Fall auf die Nelken verzichten.
Schon im alten China und in Ägypten kannte man Nelken und ihre heilsamen Wirkungen. Durch arabische
Händler kamen zur Zeit des römischen Reiches die Nelken nach Europa. Für weihnachtliches Gebäck oder
Glühwein, Punsch und Bowlen sind sie ein unentbehrliches Gewürz, sie entfalten eine entspannende und
wärmende Wirkung. Zudem werden Nelken als Heilpflanze gegen Schmerzen, Entzündungen und
Infektionen eingesetzt. Sie wirken desinfizierend, antibakteriell und verdauungsfördernd.
Wenn Sie sich Gäste einladen, ist es auch immer ein tolles Erlebnis eine Feuerzangenbowle zu machen.
Dabei werden ebenfalls Orangen, Zitronen und gleiche Gewürze wie beim Glühwein erhitzt. Danach jedoch
folgt die Besonderheit: auf dem Bowlentopf wird ein Zuckerhut
befestigt. Dieser wird gut mit Rum getränkt und angezündet. Falls Sie Rum nachgiessen möchten, dann
nur mit einer Schöpfkelle, nicht aus der Flasche, da sonst Brandgefahr besteht.
Beim Einschenken sollten Ihre Punschgläser vorgewärmt sein und besonders lecker ist es, die
Fruchtstücke mit reinzugeben, da sie sich mit Alkohol vollgesaugt haben.
Für mich bedeutet schon der Geruch von Zimt und Nelken ein besonderes Erlebnis und er erweckt in mir
stets weihnachtliche Assoziationen.