Inselküche - Linsen und Wassermelonen aus Sizilien, Beat Wüthrich:
Bei klarem Wetter kann man Afrikas Küste erkennen. So weit südlich liegt die italienische Insel Sizilien.
Auf den Märkten bekommt man alles, was man hierzulande nur für teures Geld in Spezialgeschäften
kaufen kann. Doch Hausfrauen und Köche wissen dort sehr wohl auch mit billigen (aber erstklassigen)
Produkten umzugehen. Schwelgen Sie mit mir. Drei Vorspeisen und ein Dessert sind meine genüsslichen
Beispiele für Siziliens Küche.
Zum Beispiel Insalata siciliana: Ich schneide je nach Personenzahl
(zwei bis vier pro Mensch) frischgekochte, ungeschälte Gschwellti in dicke Scheiben. Die kommen
zusammen mit einer kleinen Dose (!) abgetropften Fagioli (dicke weisse Bohnen) in eine grosse
Salatschüssel. Ferner eine Handvoll entkernte, in Viertel geschnittene schwarze Oliven, feingehackte
italienische Petersilie, kleingeschnittenes Basilikum und wenig gehackter Knoblauch. In einem kleinen Topf
erhitze ich etwa zwei Deziliter bestes OlivenöI, gebe ein paar Sardellen dazu (Sardellen aus dem Öl
abtropfen; Sardellen aus dem Salz: abwaschen und abtrocknen), zerdrücke sie mit einem
Holzlöffel im heissen Öl; sie lösen sich darin auf. Weiter giesse ich einen kräftigen Spritzer Rotweinessig
hinein, Kapern (je nach Geschmack von einem Teelöffel bis zu drei Esslöffeln), Mühlenpfeffer. Die
Kartoffel-Bohnen-Mischung damit übergiessen und
gut vermischen. In die Mitte kommt ein kleiner Berg abgetropfter, zerpflückter Thon.