Die Charlotte ist eine Süssspeise, die im 19. Jahrhundert aus England kam. Es gibt sie in unzähligen
Varianten. Das wohl berühmteste Mitglied der Charlotte-Familie wurde in Sankt Petersburg
kreiert und ging deshalb als 'Charlotte russe' in die Küchengeschichte ein. Ihr Schöpfer war jedoch ein
Franzose, der begnadete Koch Antoine Careme (1784 bis 1833), und deshalb vertreten französische
Küchenhistoriker die Meinung, das Dessert müsste eigentlich 'Charlotte parisienne' heissen. Aber Careme
hat sie nur für den Zaren erfunden... Wie bei vielen historischen Gerichten gibt es auch von der 'Charlotte
russe' nicht nur ein Rezept: Einmal wird
sie mit Schokolade und Rum zubereitet, das andere Mal ist die Basis eine zarte Vanillecreme. Beiden
gemeinsam ist, dass sie kandierte Früchte enthalten: klein gewürfelte, gemischte Früchte in der
Vanille-Variante, rote Herzkirschen als Dekoration der
Schokoladen-Ausgabe.
Die kandierten Früchte und Maraschino mischen. Eine Souffleform mit Löffelbiskuits auskleiden.
Milch und aufgeschlitzten Vanillestengel aufkochen. Kurz ziehen lassen.
Eigelb, Zucker und Vanillezucker zu einer dicken Creme aufschlagen.
Milch nochmals aufkochen und zur Eicreme giessen. In die Pfanne zurückgeben und unter Rühren vor den
Siedepunkt bringen. Sofort in eine Schüssel umgiessen.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Wenn sie zusammengefallen ist, ausdrücken und in der
heissen Creme auflösen. Kühl stellen.
Wenn die Creme dem Rand entlang zu gelieren beginnt, Rahm steif schlagen und zusammen mit den
kandierten Früchten unterziehen. In die vorbereitete Form füllen und ca. vier Stunden kühl stellen.
Zum Servieren die Charlotte stürzen und mit kandierten Früchten garnieren.
Bemerkung RG.
Gelatine lässt sich hier problemlos durch Agar-Agar ersetzen:
Agar-Agar mit der Milch mischen, aufkochen und 1-2 Minuten
durchkochen lassen. Dann weiter wie im Rezept.