(*) Savarin- oder Ringform von etwa 20 cm Durchmesser.
Gebackene Savarins eignen sich ausgezeichnet zum Tiefkühlen. Zum Fertigstellen auftauen und erst dann
mit Kirschsirup tränken.
Mehl, Kakao und Salz in einer Schüssel mischen und in der Mitte eine Mulde bilden. Die Milch (1) leicht
erwärmen und mit der Hefe verrühren. In die Mehlmulde geben und mit wenig Mehl verrühren.
Zugedeckt an einem warmen Ort etwa fünfzehn Minuten gehen lassen.
Inzwischen die Butter schmelzen. Mit der Milch (2), dem Zucker und den Eiern verquirlen. Die Eiermilch in
die Mehlmulde giessen und alles zu einem dickflüssigen Teig rühren.
Die Form gut ausbuttern und mit Mehl bestäuben. Den Teig bis etwa 1 cm unter den Rand einfüllen.
Nochmals fünfzehn Minuten gehen lassen.
Den Savarin im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen auf der zweituntersten Rille fündundzwanzig bis dreissig
Minuten backen, Aus der Form stürzen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Zum Fertigstellen Wasser und Zucker aufkochen. Zitronensaft beifügen. Den Sirup mit Kirsch parfümieren.
Das Kuchengitter mit dem Savarin auf eine Schüssel setzen und den Savarin mit dem warmen Kirschsirup
begiessen, bis er vollständig durchtränkt ist. Wenn nötig den Vorgang mit den Sirupresten aus der
Schüssel wiederholen. Auf eine Tortenplatte heben. Vorsicht:
Durchtränkt bricht der Savarin leicht.
In einem Pfännchen den Gelee mit dem Wasser auflösen. Den Savarin gleichmässig damit bestreichen.
Bis zum Servieren kühl stellen.
Den Rahm steif schlagen und in den Savarin füllen. Nach Belieben einen Weichselkirschen- oder
Früchtekompott dazu servieren.
Savarin&Baba - Ob flambiert oder getränkt, der Ursprung eines der
klassischsten aller Nachspeisen liegt wahrscheinlich bei einem belesenen polnischen König. Den Namen
fand er in seiner Lieblingslektüre, die Verfeinerung des Rezeptes aber besorgten Pariser Patissiers.
Die Vermutung, dem Namen 'Baba' liege die Hingabe eines Bäckerehepaares zugrunde, liegt zwar nahe.
Denn Baba hätte gut das erste geplapperte Wort des Nachwuchses gewesen sein können. Dieser
Erwartung zum Trotz geht die Benennung des luftigen, mit Rum oder Kirschwasser getränkten und mit
Rosinen versetzten Gugelhopfs aber wahrscheinlich auf den polnischen König Stanislaus I. Leszczsynki
(1677 bis 1766) zurück. In manchen Quellen wird der König als Erfinder, in anderen einfach als jene
treibende Kraft vermutet, die aus einem simplen, oft trockenen Gebäck mit einem grosszügigen Schluck
gebrannten und flambierten Wassers eine neue Spezialität geschaffen hat. Der König nannte sie nach
seiner bevorzugten Figur in seiner Lieblingslektüre Ali Baba, und sie ersetzte schon bald den bis anhin
üblichen Gugelhopf, der mit gezuckertem und gewürztem Madeirawein gereicht wurde.
In Paris machte der Patissier 'Sthorer' die neue Mode im 19.
Jahrhundert bekannt und verkürzte der Einfachheit halber den Namen zu 'Baba'. Der reissende Absatz des
Gebäcks zwang ihn, in der Produktion rationellere Methoden einzuführen: Während bei König
Stanislaus ein Lakai den Kuchen auf einem Tablett servierte, dann mit dem erwärmten Rum übergoss und
flambierte, musste der Patissier aus naheliegenden Gründen auf diese Schau verzichten. Sthorer buk die
Küchlein also in einem kleineren Format im voraus und befeuchtete sie erst kurz vor dem Verkauf mit dem
Rum. Später verfeinerte er die Methode, indem er einen speziellen Sirup aus Rum und Zucker bereithielt, in
den er die Küchlein tunkte, damit sie sich mit dem würzigen Saft vollsaugen konnten.
Aus Baba wird Savarin - Mit einigen kleinen Retuschen brachte Julien,
ein anderer Pariser Patissier, eine neue Baba-Variante in Umlauf: Er
liess die Rosinen im Teig weg, buk statt eines grossen 'Gugelhopfs' kleinere dicke Ringe und benannte sie
zu Ehren des grossen Theoretikers der Gastronomie Anthelme Brillat-Savarin. Der
Einfachheit halber wurde daraus später das Savarin. Und da Kirsch immer seltener dazu verwendet wurde,
weil sich der Rum als Zutat im Sirup durchgesetzt hatte, tauchte das Gebäck oft auch als 'baba au rhum'
auf. Hans Surber