Bei uns bestimmt in der Regel das Herkunftsland den Namen der scharfen Schote. Kommen sie aus
Mittelamerika oder Asien, werden sie als Chilis verkauft. Schoten aus dem Mittelmeerraum heissen meist
Peperoni. Die Italiener allerdings verstehen unter Peperoni nicht die Gewürz-,
sondern die Gemüsepaprikaschoten. Die scharfen Schoten nennen sie "peperoncini". Im Französischen
nennt man die Scharfe Schote chile oder piment, im Englischen chilli pepper. Setzt man die Schote in der
Küche ein, dann wird das Essen: "hot" und das heisst: heiss, scharf.
Man muss also sehr sorgsam mit diesem Gewürz umgehen, denn es kann sehr stark im Mund und im
Verdauungsbereich brennen. Nimmt man zuviel, so ist ein Gericht schnell verdorben und am Tisch sitzen
Gäste, die mit Augenwischen, dem Putzen der Nase und Schweissausbrüchen beschäftigt sind. Der
Geschmacks- und
Geruchssinn ist nach solch einer Attacke erst einmal irritiert. Man schmeckt gar nichts. Also bitte nach
einer Gewürzattacke nicht sofort mit versöhnlichen Dolci kommen, das nützt gar nichts.
_Was ist denn hier so scharf_ Nicht die Hülle der roten Schoten, sondern im Inneren sind die kleinen
weissen Kerne, die uns das Essen zu einer Genuss oder einer Qual machen können. Die Kerne enthalten
"Capsaicin", das macht sie so scharf. Capasin reizt manchen Menschen die Haut und sollte auf keinen
Fall in die Augen kommen. Wenn Sie in der Küche Chili verwenden, dann mit den Händen nicht im Gesicht
streichen bzw.
Handschuhe anziehen. Viele Köche entfernen die Kerne für die Zubereitung der Speisen. Die Gerichte sind
dann noch immer gewürzt, aber nicht mehr so unangenehm scharf.
_Herkunft_ Chili gehört den Nachtschattengewächsen an. Will man botanischer als ein Gärtner sein, so
müsste man sagen, Chili gehört zur Gattung der Paprikapflanzen. Da es aber so viele Paprikasorten gibt
und nur eine scharfe Chilischote, führt man sie alleine auf. Ihre geografische Herkunft ist Mittel- und
Südamerika. Christoph Kolumbus
brachte die Pflanze Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa. Er meinte eine bestimmte Sorte Pfeffer
gefunden zu haben und nannte den Chili "pimenta". So kommt es, dass auch heute Gewürzpaprika-Sorten
international mit "Spanischer Pfeffer" oder "Chili Peppers" bezeichnet werden. In Mexiko gehört Chili
übrigens zur Küche, wie die Petersilie bei uns: die Schote ist nicht wegzudenken. Man
unterscheidet hier zwischen frischen und getrockneten Chili. Derzeit wird das meiste Chili aus Indien
exportiert. Neben Indien liefern China, Japan, Mexiko, Indonesien und Thailand Chili auf unsere Teller.
Chili-Früchte werden teils reif und teils unreif geerntet.
Je kleiner die Schoten sind, desto schärfer sind sie. Grüne Schoten sind nicht so scharf wie die reifen,
roten.
_Gesundheit_ Frischer Chili ist reich an Vitamin C. Zudem regt das scharfe Gewürz den Stoffwechsel und
die Darmtätigkeit an - Mahlzeiten werden leicht
verdaulich und liegen nicht so schwer im Magen. In der Pharmaindustrie wird das vor allem in den Kernen
und Scheidewänden der Fruchtkammern enthaltene Capsaicin zur Herstellung von schmerzlindernden
Präparaten verwendet, auch muskelwärmende und durchblutungsfördernde Salben.
_Küche_ Wenn es um frische Chilis geht, sind Wochenmärkte die beste Adresse.
Beim Kochen mit Chili kommt man zwar nicht umhin, sich eine gewisse Schärfetoleranz anzueignen. Zu
Beginn eher milde Sorten verwenden oder die scharfen Samen entfernen. Getrocknete Schoten zerkleinern
oder mahlen. Da trockene Chilischoten noch schärfer sind als frische, die Samen unbedingt entfernen.
_Harissa_ Ist eine scharfe Gewürzpaste aus Chilis, Knoblauch, Kümmel, Koriander, Paprika und Salz. Die
sehr scharfe, rote Paste ist besonders als Beigabe zu Kuskus bekannt. Harissa bekommt man im Handel
in kleinen Tuben, manche stellen sie auch selbst her. Die Paste kühl, dunkel und gut verschlossen lagern.
Harissa schnell aufbrauchen und nur sparsam verwenden. Nicht in Augen und offene Wunden kommen
lassen.