Die Kokosnuss vom "Baum des Lebens" oder "Baum des Himmels", wie die Kokospalme früher in die
Südsee genannt wurde, ist eine vielseitige Exotin: grün ist seine "Trinkfrucht", denn im unreifen Stadium ist
sie mit wenig Fleisch und viel Flüssigkeit, dem Kokoswasser, gefüllt. Mit zunehmender Reife entwickelt
sich das weisse, aromatische Fleisch, mit dem man so vielen Gerichten eine exotische Note verleihen
kann. Je reifer die Frucht ist, desto weniger Flüssigkeit enthält sie und desto süsser ist das Wasser.
Aus den Früchten wird ferner Fett und Kokosnussöl gewonnen; das Öl dient als Grundlage für eine
besondere Seife.
Aber nicht nur die Frucht kann verwertet werden: von der Kokospalme
kann fast alles verwendet werden! Der Stamm zum Bau von Hütten und Booten, die Palmblätter zum
Abdecken der Hütte, die Fasern zur Herstellung von Textilien, Bastmaterial und Seilen. Aus der
Kokospalme wird zudem Wein, Essig und Honig gewonnen.
Kokosnüsse gibt's zwar rund ums Jahr, die Kokosnuss ist jedoch ein typischer Spätherbst-/Winterartikel.
Sie stammt vorwiegend aus der
Dominikanischen Republik und aus der Elfenbeinküste. Die Früchte aus der Dominikanischen Republik
sind grösser und haben mehr Fleisch.
Beim Kauf einer Kokosnuss ist darauf zu achten, dass sie noch etwas Flüssigkeit enthält, denn das
Fleisch ausgetrockneter Früchte hat oft einen unangenehmen, fast "seifigen" Geschmack. Die Kokosnuss
also vor dem Kauf schütteln, um festzustellen, ob sie Flüssigkeit enthält. Das Öffnen einer Nuss ist kein
Problem, wenn man folgendermassen vorgeht: mit einem spitzen Instrument - zum Beispiel
einem grossen Nadel - in zwei der drei dunklen "Augen" stossen, und
das Wasser durch ein Loch in eine Schale fliessen lassen.
Anschliessend die Schale mit einem Hammer aufschlagen. Und nun mit einer Messerspitze das weisse
Fleisch herauslösen. Dieses eignet sich zum Rohgenuss und zum Kochen.
Kokosmilch - nicht zu verwechseln mit dem Kokoswasser! - lässt sich
sehr leicht selbst herstellen. Das in kleine Stücke geschnittene Fleisch - das braune Häutchen muss nicht
entfernt werden - wird mit
warmem Wasser oder warmem Milch - auf 100 g Fleisch etwa 250 ml
Flüssigkeit, dies ergibt ca. 200 ml Kokosmilch - solange im Mixer
püriert, bis eine sämige Masse entsteht. Die Masse nun in ein feuchtes Mulltuch geben und über einer
Schüssel auspressen.
Vermehrt wird Kokosmilch als Fertigprodukt in Dosen angeboten.
Englische Bezeichnungen wie "Coconut Cream", "Coconut Emulsion" oder "Coconut Milk" sind oft
verwirrend: wer eine fetthaltige "Milch"
bevorzugt, wählt die "Coconut Cream". Das Produkt aus erster Pressung - ohne Zugabe von Wasser - hat
einen Fettgehalt von fast 35
Prozent. Die "Coconut Emulsion" stammt aus der Zweitpressung - unter
Zugabe von Wasser. Der Fettgehalt ist unterschiedlich. Die "Coconut Milk" ist eine Mischung aus beiden:
der Fettgehalt variiert zwischen
10 und 20 Prozent. Ein beim Kochen mit Wasser zu verdünnendes Konzentrat ist die "Coconut Cream
Paste", aus püriertem Fleisch. Sie hat einen doppelt so hohen Fettgehalt wie die "Coconut Cream".
Kokosraspeln oder -flocken werden "natur" oder geröstet angeboten:
die meisten Rezepte können sowohl mit frisch geraspelter Kokosnuss sowie mit getrockneten Raspeln
zubereitet werden: 80 g frische
Raspeln entsprechen ungefähr 50 g getrockneten.