Der Schabziger Klee wird in der Schweiz spezial angebaut, um den sog.
grünen Schabzigerkäse Farbe und Geruch zu erteilen: das Kraut hat
nämlich schon frisch und mehr noch getrocknet, einen sehr starken Meliloten-Geruch, der reiner und
angenehmer ist als bei dem Bockshorn
und sich sehr lange hält.
Schabzigerklee wird in Tirol ab und zu dem Brote zugegegen, daher dort auch unter Brotklee bekannt.
Mancherorts glaubt man, dass die stark riechende Pflanze vor dem 'Verneiden' (Behextwerden) schütze
und hängt sie daher in Ställen auf: Neidkraut (Österreich). Nach
einer anderen Volksmeinung wechselt die Pflanze siebenmal im Tage ihren Geruch, daher Siebengezeug
(Siebengezeit) in Vogtland, Siebnzeuch im Erzgebirge, Siebtscher, Siebenkli (Nordböhmen),
Siebensibzcherchlee (Lausitz).
Sommergewächs, einjähriges Kraut mit schiefer Pfahlwurzel und aufrechten oder niederliegenden Stengeln,
kahl oder oberwärts spärlich abstehend behaart, meist etwa 1/2 Meter hoch. Laubblätter lang gestielt;
Blättchen bis 3 cm lang, weitläufig stachelspitzig gesägt. Nebenblätter lanzettlich-pfeilförmig gezähnt.
Blueten in
kurzen, 9 bis 12 cm breiten, an langen aufrechten Stielen in den Achseln der oberen Laubblätter stehenden
Trauben, blau (selten weiss).
Die Saat erfolgt entweder im Herbst oder - bei rauherem Winterklima
vorteiöhafter - im Frühling. Zur Käsepulverbereitung sind nur junge,
dünnstengelige Pflanzen zu Beginn der Bluete zu nehmen. Bei genügender Düngung kann ausser einem 2.
Schnitt Ende VII noch ein 3. im IX erfolgen. Das Trocknen hat sorgfältig an luftigen, schattigen Orten und
vor dem Zerreiben noch einmal an der Sonne zu geschehen.