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Kleine Körner voller Kraft: Amarant und Quinoa (Info)



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  • Exotisch hören sie sich an, die Namen "Amarant" und "Quinoa". Tatsächlich stammen die beiden Pflanzen aus Südamerika. Dort weiss man schon seit 3000 Jahren, wie viel Kraft in ihren Samen steckt, in diesen unscheinbaren Körnchen, die an Getreide erinnern. Eine tolle Nahrungsmittelergänzung, ein Geheimtipp für Allergiker und eine Alternative für alle, die weniger Fleisch essen möchten! Für die Azteken war Amarant einst kostbarer als Gold. Quinoa, auch Perureis oder Inkakorn genannt, wurde in den Hochebenen der Anden angebaut. Bei den Inkas galt Quinoa als Wundermittel für Kraft und Widerstandsfähigkeit. Die spanischen Eroberer verboten sogar den Anbau der Pflanze unter Androhung der Todesstrafe mit der Begründung: " Die Unterwerfung dieser rebellischen Indios wird niemals vollständig sein, solange sie eine gewisse Frucht essen, die nicht grösser als ein Stecknadelkopf ist." Die kleinen Kraftkörner findet man auch bei uns immer häufiger. Vor ungefähr zehn Jahren haben sie in den Reformhäusern und Naturkostläden Einzug gehalten, mittlerweile gehören sie dort fest zum Sortiment. Sie sind deshalb so gesund, weil sie einen aussergewöhnlichen Nährstoffgehalt bieten können. Beispielsweise enthalten sie unheimlich viel Eiweiss (Amarant 18 %, Quinoa 14%). Mischt man Getreide mit Amarant zum Brotbacken oder für das morgendliche Müsli, dann ergibt sich ein besonders hochwertiges Eiweiss. Quinoa und Amarant beinhalten auch besonders viele Mineralstoffe. In Deutschland nehmen wir zu wenig Kalzium, Eisen und Zink durch die Nahrung auf. Die Körnchen schaffen da Abhilfe: Eisen liefern sie uns, Kalzium, aber auch viel Magnesium. Ganz wichtig ist das übrigens für Menschen, die weniger Fleisch essen möchten und nach Alternativen suchen! _Sind Amarant und Quinoa Getreidearten?_ Nein, beide sind Kulturpflanzen. Quinoa ist ein Gänsefussgewächs und als solches eng verwandt mit Spinat, Mangold und Roter Beete. Amarant zählt zu den Fuchsschwanzgewächsen, zu denen zum Beispiel auch die Rüben gehören. Beide Pflanzen haben sehr grosse, auffällig gefärbte Fruchtstände und wachsen innerhalb eines halben Jahres bis zu zwei Metern hoch. Sie bilden Rispen mit Tausenden von kleinen Samen aus, die ungefähr die Grösse eines Senfkornes haben und sehr leicht sind (etwa 1500 Körner wiegen 1 Gramm).

    Amarant und Quinoa haben einen nussigen Geschmack und lassen sich wunderbar als Ersatz für Getreide verwenden. Besonders wichtig ist das für Menschen, die kein Gluten vertragen, also den Eiweissstoff (Kleber), der sich in Weizen und Roggen befindet. Für sie sind die runden Samenkörner ein idealer Ersatz und eine Bereicherung für den gesamten Speiseplan.

    Übrigens: Die mineralstoffreichen Blätter von Amarant und Quinoa werden in ihren Herkunftsländern als Gemüse oder Salat verzehrt.

    _Möglichkeiten der Zubereitung_ Die Samen bzw. Körner von Amarant und Quinoa sind in Bioläden und Reformhäusern erhältlich. Sie werden ähnlich wie Reis gewaschen und dann mit der zweifachen Menge Wasser aufgekocht. Man lässt sie bei kleiner Flamme etwa 15-25 Minuten quellen. Quinoa gart schneller als Amarant. Beim Kochen entfalten sie ihren typischen Geruch. Gekocht kann man sie bis zu einer Woche lang im Kühlschrank aufbewahren.

    Beliebt ist "gepoppter" Amarant: Dazu wird eine Pfanne mit geschlossenem Deckel ohne Fett stark erhitzt. Dann die Körner auf den heissen Boden geben. Die Pfanne gleich von der Platte nehmen, damit die Körner nicht anbrennen. Kräftig rühren. Ähnlich wie bei der Zubereitung von Popcorn "poppen" die Körner regelrecht auf.

    Man kann Quinoa und Amarant auch keimen lassen. Und es gibt viele fertige Produkte, wie Müslis, Kraftriegel, Kekse, Brotaufstrichpasten und sogar Nudeln.

    Tipp: Quinoa immer gründlich waschen, denn es enthält einen Bitterstoff, der zu der Gruppe der Saponine gehört und blutverdünnend wirkt. Es gibt aber inzwischen auch saponinarme Sorten und oft werden die Bitterstoffe mechanisch entfernt. Für die Säuglingsernährung sollte Quinoa trotzdem besser nicht eingesetzt werden.

    Übrigens: Amarant ist nicht zu verwechseln mit der synthetischen roten Lebensmittelfarbe E 123, die ebenfalls unter gleichem Namen bekannt ist.

    Rezepte: Amarant-Dinkelbrot Amarant-Kirsch-Dessert Bunter Salat mit Quinoa http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/vvv/alles-frisch/2006/11/16/index. html http://www.swr.de/imperia/md/content/kaffeeodertee/allesfrisch/Amara nt.rtf :Letzte Änder. : 21.11.2006

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