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Was die Trennkost wirklich taugt
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Info
INFO ÜBER TRENNKOST
Zu den erfolgreichsten und zugleich umstrittensten Ernährungs- und
Diätprogrammen unserer Zeit zählt die Haysche Trennkost aus den 30er Jahren.
Sie setzt auf drei Grundregeln:
:1)Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiss,
:2)Erhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts,
:3)Vollwertigkeit der Nahrungsmittel.
Dr. Howard Hay ordnete die Nahrung in drei Gruppen ein. Er unterschied zwischen eiweisshaltigen und
kohlenhydratreichen Lebensmitteln und einer neutralen Gruppe. Dabei ging er davon aus, dass
Kohlenhydrate, Eiweiss und Fett im Magen-Darm-Trakt nacheinander und an
unterschiedlichen Stellen verdaut werden. Eiweiss würde besser in einem sauren Magenmilieu
aufgespalten, während für die Verdauung der Kohlenhydrate ein pH-neutraler bis basischer Magen
geeigneter
sei. Im "falschen" Milieu würden die Lebensmittel nur schlecht verdaut.
Getreideprodukte und tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Eier regen die Produktion von
Magensäure an. Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte bilden dagegen Basen. Säure- und basenbildende
Nahrungsmittel würden sich laut Hay bei der Verdauung gegenseitig behindern. Um das zu vermeiden,
empfahl er, die einzelnen Lebensmittel getrennt aufzunehmen: vormittags Eiweiss, nachmittags
Kohlenhydrate.
Nahrungsmittel der neutralen Gruppe nehmen weder auf die Eiweiss-
noch auf die Kohlenhydratverdauung Einfluss und dürfen daher mit beiden Gruppen kombiniert werden. Die
Einteilung der Lebensmittel ist im Detail sehr kompliziert und oftmals recht willkürlich. Gleiches gilt für die
Trennkostregeln. So dürfen Süssungsmittel, auch wenn sie stark kohlenhydrathaltig sind, zusammen mit
Produkten der Eiweissgruppe verzehrt werden - ein krasser Widerspruch zum
Grundgedanken der Trennkost.
Durch das viele Eiweiss in unserer modernen Ernährung werden im Körper zuviele Säuren gebildet. Um den
"Säureueberschuss" zu neutralisieren, empfahl Dr. Hay, den Anteil der basenbildenden pflanzlichen Kost
auf etwa 80% zu erhöhen und dafür den Verzehr von Fleisch und Fertigprodukten kräftig zu reduzieren.
Ausserdem setzte Hay verstärkt auf vollwertige Lebensmittel, vor allem Getreideprodukte, Gemüse,
Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Obst.
Grundsätzlich also Vorschläge, die mit den Erkenntnissen der modernen Ernährungswissenschaft
übereinstimmen. Hays Annahme, die unterschiedliche Säurekonzentration im Magen würde die Verdauung
der Lebensmittel beeinflussen, ist aber mittlerweile eindeutig widerlegt, das Trennungsprinzip nach eiweiss-
und
kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln daher wenig sinnvoll. Der Säuregrad des Magens schwankt nur in ganz
engen Grenzen, selbst wenn man eine Zeitlang ausschliesslich Lebensmittel einer Gruppe zu sich nimmt.
Ausserdem kommen in der Natur keine Lebensmittel vor, die ausschliesslich aus Eiweiss oder
Kohlenhydrate bestehen (Ausnahme:
Honig). Die Zuordnung der Lebensmittel bleibt also willkürlich, die Trennkost damit - trotz ihres
Natürlichkeitsanspruches -ein
Kunstprodukt.
Positiv ist lediglich die Forderung nach vollwertigen und natürlichen Lebensmitteln. Alle anderen
Forderungen sind unpraktisch und längst überholt, die Vermarktung der Trennkost unter verschiedenen
trendigen Bezeichnungen nur das Herauskramen eines alten Hutes.
LEBENSMITTELGRUPPEN NACH HAY:
Zur Eiweissgruppe gehören neben gegartem Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten auch Milch,
gereifter Käse bis 50% Fett i.Tr., Eier, Sojaprodukte sowie viele Früchte und Getränke.
Zur Kohlenhydratgruppe zählten Getreideprodukte, Kartoffeln, Schwarzwurzeln, Grünkohl, Bananen, süsse
Äpfel, Feigen, Datteln und Trockenobst sowie alle Süssungsmittel.
In der neutralen Gruppe finden wir neben Fetten und Ölen, Sauermilchprodukten, und Frischkäse alle
anderen Lebensmittel, so z.B. auch rohe und geräucherte Wurst- und Fischprodukte.
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