Was das Haltbarkeitsdatum aussagt und ab wann es gefährlich wird _Haltbar und geniessbar?_ Die
Milch ist schon im Glas, erst dann geht der Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum: Ups, schon einen Tag
drüber. Und nun?
Kann ich die Milch noch trinken oder schütte ich sie lieber weg? Zur Erklärung: Das
Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich an, bis
zu welchem Termin wir ein Lebensmittel bei sachgerechter Aufbewahrung - die Lagertemperatur muss
natürlich eingehalten
werden - ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbussen oder
gar gesundheitliche Risiken essen oder trinken können. Mindestens! Das heisst, auch abgelaufene
Produkte müssen nicht sofort in den Müll.
_Alles hat ein Ende_ Beim Essen sind unsere Sinne gefragt: sehen, riechen und schmecken.
Bei Joghurt, Quark, Milch oder Frischkäse entsteht irgendwann ein säuerlicher Geruch. "Der Mensch hat
ein eigenes Warnsystem", sagt Elke Wieczorik vom Deutschen Hausfrauenbund. "Im Zweifel einfach
probieren. Das ist nicht gefährlich. Viel davon trinken würden wir bei schlechter Milch wegen des bitteren
Geschmacks eh nicht." _Gefährlich verderblich_ Vorsicht ist bei schnell verderblichen Lebensmitteln wie
Fleisch oder Fisch geboten. Hier gibt es kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verbrauchsdatum.
Das gibt an, bis wann das Produkt spätestens verzehrt werden muss. Nach dem Termin sollte man solche
Nahrungsmittel sicherheitshalber nicht mehr zu sich nehmen. Aber auch davor warnen uns unsere Sinne.
"Riecht ein Fisch unangenehm oder fängt das Hackfleisch an zu müffeln, dann lieber ab damit in den Müll",
rät Wieczorik.
_Wegwerfen oder wegschneiden?_ Das Auge isst bekanntlich mit und passt auf: Schimmel ist ein klares
Zeichen - das Produkt ist schlecht. Ärgerlich, wenn es sich dabei
um ein noch fast ganzes Brot handelt. Reicht es da nicht, wenn ich die Stelle grosszügig abschneide? Bei
Brot oder Marmelade mit einem hohen Zuckeranteil geht das im Normalfall. Auch bei Hartkäse am Stück
muss nicht gleich der ganze Käse weg. Aber im Zweifel sollte man ohne schlechtes Gewissen den Weg
zum Abfalleimer antreten. "Denn die Gifte können unsichtbar weiterwandern", warnt Dr. Birgit Rehlender,
Lebensmittelexpertin bei der Stiftung Warentest. "Das gilt vor allem für Früchte oder Milchprodukte." _Für
immer und ewig_ Manche Produkte bleiben uns lange erhalten. Zum Beispiel Zucker oder Salz.
"Nahrungsmittel, die länger als 36 Monate haltbar sind, brauchen nicht mit der Ablauf-Angabe versehen
werden", weiss Antje
Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Bonn. Trocken im geschlossenen Behälter gelagert
können die beiden lange im Schrank bleiben.