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Weine von der Mosel (Info)



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  • MMMMM------------------------QUELLE-------------------------------
  • - Kaffee oder Tee,
  • - SWR 27.08.2008
  • - Erfasst von Christina Phil
  • _Steile Hänge und flache Ufer_ Die Mosel und ihre grossen Nebenflüsse sind Ur-Weinbaugebiete. Schon vor 2.000 Jahren wurde hier Wein angebaut. Heute wachsen hier auf rund 9000 Hektar Reben, rund 1/12. der gesamten deutschen Rebfläche. Dabei ist zu beachten, dass das Anbaugebiet eher schrumpft als wächst. In den 90ern hatte es eine Ausdehnung von fast 12.000 Ha. Viele (aber längst nicht alle) Weinberge liegen an den steilen Hängen in Süd-Ausrichtung. Bis zu 68 Prozent Steigung haben diese Lagen. Die Reben profitieren vom Schieferuntergrund, der die Sonnenwärme speichert und seine typischen mineralischen Geschmacksnoten in den Weinen hinterlässt. Einige dieser Lagen sind tatsächlich erst im 16. Jahrhundert aus den Hängen herausgesprengt worden. Ausserdem trägt das Wasser der Mosel und ihrer Nebenflüsse drunten im Tal seinen Teil dazu bei, ein mildes Kleinklima zu schaffen. Die Durchschnittstemperaturen im Juli liegen nur wegen dieser besonderen Umstände bei 18 Grad und nur deshalb können die Trauben hier, so weit im Norden, überhaupt reif werden.

    Allerdings ist der Anbau in diesen Steillagen teuer - und die Verbraucher sind nicht durchgängig bereit, dafür mehr zu zahlen. So werden immer mehr dieser Lagen nicht mehr bewirtschaftet.

    _Rebsorten_ Gut die Hälfte der Weinberge ist mit jener Sorte bestockt, die den Ruf des Gebietes begründet hat: dem Riesling. Mitte des 20. Jahrhunderts besetzte er über 90 Prozent der Weinberge, aber in den vergangenen Jahrzehnten war der Weinbau stark ausgeweitet worden, insbesondere in den flachen Uferlagen. Dort ist vor allem der Massenträger Müller-Thurgau gepflanzt worden. Eine traditionelle Rolle spielt der Elbling an der Obermosel. Er ist eine sehr alte Sorte, die hohe Säurewert aufweist (gut geeignet für Sektgrundweine) und einfache Schoppen-Qualitäten bringt. Im 19. Jahrhundert war er übrigens die mit Abstand wichtigste Rebe an der gesamten Mosel. Er hat den Ruf des "leichten" Mosel wesentlich mitbegründet.

    Rotwein spielt eine wachsende Rolle. Sein Anbau ist überhaupt erst wieder seit einigen Jahren zulässig. Dabei war schon einmal - vor allem in der Region Zell - im Mittelalter überwiegend Rotwein angebaut worden.

    Viele kleine Winzer arbeiten an der Mosel, im Ganzen sind es etwa 5.000. Im Durchschnitt verfügt jeder von ihnen über rund 2 Hektar. Gleichzeitig haben aber auch die grössten deutschen Kellereien ihren Sitz an diesem Fluss.

    _Einkaufstipps_ Spitzenweingüter (mit Flaschenpreisen von ca. 8 Euro aufwärts) findet man besser in der Fachliteratur als durch Zufallstreffer. Weingüter in altehrwürdigen Gebäuden in der Ortsmitte oder in den Weinbergen besitzen oft schon aus historischen Gründen gute Lagen. Wenn sie sich dann auch noch Mühe geben, ist das Ergebnis durchaus geniessbar! Weingüter, die schon kilometerweit mit Pappschildern werben, sind oft mehr im unteren Preissegment platziert. Allzu kleine Betriebe können durchaus Qualität produzieren, in der Praxis aber müssen sie oft die zulässigen Hektarerträge voll ausreizen (oder sogar überziehen), um genügend Wein zu erzeugen. Um eine Familie zu ernähren und gleichzeitig guten Wein zu erzeugen, sind etwa 3 Hektar Rebfläche notwendig.

    Die "offiziellen" Qualitätsbezeichnungen (Qualitätswein Q.b.A. Qualitätswein mit Prädikat, Kabinett, Spätlese, Auslese, etc.) beziehen sich im wesentlichen nur auf den natürlichen Zuckergehalt des Traubenmosts und sagen deshalb über den Geschmack und die Qualität des Weines so gut wie nichts aus.

    Und noch etwas: die Produktionskosten, also die Selbstkosten des Weinguts, liegen pro Flasche aufgrund der schwierigen Verhältnisse (Steilhänge) bei ca. drei bis vier Euro. Will der Winzer nicht am Hungertuch nagen, dann sind Endverkaufspreise von fünf bis acht Euro das Minimum. Das "Schnäppchen" für zwei Euro kann deshalb nur der Ausschuss sein.

    Auch die Lagebezeichnungen sind nicht einfach einzuordnen. Stand früher Mosel-Saar-Ruwer auf den Etiketten ist das seit gut einem Jahr einfacher: "Mosel" ist der Name des Anbaugebiets, die Nebenflüsse kommen nur noch als Bereichsnamen vor. Es gibt sechs Bereiche mit 19 Gross- und über 500 Einzellagen. Die Vielfalt hat ihre Tücken. Man muss schon wissen, dass die Top-Lage der Scharzhofberg (bei Wiltingen) ist und dass der Scharzberg eine Allerwelts-Grosslage darstellt.

    Experte im Studio: Werner Eckert

    http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/haushalt/-/id=2244116/nid=2244116/ did=3774722/oaj74x/index.html :Letzte Äend. am: 31.08.2008

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    Info, Information, Mosel, Wein

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