Die Inkas schrieben der Quinoapflanze besondere Kräfte zu, und das gar nicht zu Unrecht, wie die
moderne Ernährungswissenschaft mittlerweile nachgewiesen hat. Diese Körnerfrucht war für die Inkas das
Hauptnahrungsmittel neben Kartoffeln und Mais. Darüber hinaus spielte sie eine grosse Rolle in ihren
indianisch-religiösen
Kulturen. Deshalb verboten die spanischen Eroberer den Anbau unter Todesstrafe. Sie glaubten, die Inkas
schöpften ihre Kraft und Widerstandsfähigkeit aus dieser Pflanze. Zwar haben auch die Spanier den Wert
dieses Getreides sehr schnell erkannt, doch Versuche, es in Spanien anzubauen, scheiterten sowohl im
damaligen Spanien als auch in Zeiten von Lebensmittelknappheit in den Jahren der Französischen
Revolution und des Ersten Weltkrieges in Deutschland. Einigen mutigen Indios in abgelegenen
Andenhochtälern ist es letztlich zu verdanken, dass es Quinoa heute noch gibt, und seit Mitte der
siebziger Jahre zeichnet sich für diese Getreidefrucht eine Wende ab.
Quinoa mit 350 Kalorien pro 100 g besitzt einen relativ hohen Kaloriengehalt. Quinoa hat ausserdem den
höchsten Proteinanteil aller Getreidesorten. Der Fettanteil liegt mit 5% ebenfalls hoch und wird nur noch
vom Amaranth, vom Hafer und von der Sojabohne übertroffen - daher auch der stramme Kalorienwert. Bei
den
Kohlehydraten liegt das Quinoakorn etwa im Mittel aller Getreide.
Gleiches gilt auch für die Mineralstoffe. Bei der Betrachtung der Eiweissstoffe, der Proteine, fällt der hohe
Anteil der essentiellen Aminosäuren besonders auf. Lysin und Methionin liegen pro 100 g doppelt bis
dreifach höher als bei allen anderen Getreiden. Eine Ausnahme bildet nur die Sojabohne, aber das liegt
daran, dass diese mit circa 37% einen extrem hohen Gesamtproteingehalt besitzt. Wo viel Licht ist, gibt
es leider auch Schatten, d. h. Wir müssen auch auf einen kleinen Nachteil hinweisen: Im Hochland ist die
Quinoapflanze stark dem Insekten- und Vogelfrass ausgesetzt. Sie
schützt sich davor mit einer Substanz, dem Saponin. Saponin kennt man auch von anderen Kräutern, zum
Beispiel hat es dem Seifenkraut seinen Namen gegeben. Saponine sind natürliche Seifenstoffe, die unter
anderem stark schäumen und pharmakologische Wirkungen aufweisen. * Quelle: Gepostet:Michelle
Steffens 23.03.1994
** Gepostet von Rene Gagnaux Date: Sun, 12 Feb 1995