Vor mehreren tausend Jahren stellten die Eicheln für die Menschen in unseren Breiten ein wichtiges
Nahrungsmittel dar. In den Ausgrabungsstätten des Altertums findet man deshalb immer wieder in den
Küchen Reste von Eicheln. Bis zur Jahrhundertwende war der aus Eicheln zubereitete Brei für die Indianer
Kaliforniens Bestandteil der täglichen Nahrung.
Die Eicheln sind wegen des hohen Gerbstoffgehalts bitter und adstringierend. Da Gerbstoffe wasserlöslich
sind, muss man die Eicheln nur lange genug kochen und das Wasser immer wieder wechseln, um eine
hervorragende Grundlage für salzige Speisen (Brei, Gemüsepasteten) oder Süssspeisen (Cremes, Torten,
Kuchen usw.) zu erhalten. Getrocknete und gemahlene Eicheln kann man ohne weitere Verarbeitung als
Mehl verwenden. Man kann auch die ganzen Eicheln verarbeiten, sofern sie nicht zu bitter sind. Früher
stellte man aus getrockneten Eicheln häufig Kaffee-Ersatz her.
In Südeuropa und Nordafrika finden wir Eichen, deren Früchte so süss sind, dass man sie wie Nüsse roh
essen oder wie Kastanien rösten kann.
Die Eicheln werden im Herbst gesammelt. Wenn sie nicht wurmig oder von Feuchtigkeit angegriffen sind,
kann man sie manchmal sogar noch im folgenden Frühjahr vom Boden aufsammeln. An trockenen, gut
belüfteten Orten lassen sie sich bestens aufbewahren.
Die Eicheln besitzen wegen des hohen Gehalts an Kohlehydraten und Proteinen einen grossen Nährwert.
Wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts kann ein übermässiger Genuss von rohen, unbehandelten Eicheln
Kopfschmerzen und Verdauungsprobleme verursachen.
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen höchstens mit anderen Arten der Gattung Quercus. Ein Irrtum
bliebe im übrigen ohne Folgen, da die Früchte aller Eichenarten essbar sind, unter den Voraussetzung,
dass man sie wie oben beschrieben zubereitet.